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Wanderhotels in Kärnten: Naturhotel Landhof Irschen, Bierhotel Loncium, Naturel Hoteldorf SCHÖNLEITN

Zwischen Bergen und Seen liegen in den schönsten Wanderregionen Österreichs, Südtirols und Deutschlands insgesamt 67 Wanderhotels. Ihre Mission: Urlaubsgästen ganz besondere Berg- und Naturerlebnisse zu bieten. In Kärnten, wo die Geschichte der Wanderhotels einst begann, ist das Urlaubserlebnis besonders abwechslungsreich – und führt vom Kräuterdorf Irschen über das Bergsteigerdorf Mauthen ins Hoteldorf am Faaker See.


Wanderhotels in Kärnten ♥ Lesezeit: 9 Minuten


Jede Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt, jede Geschichte mit dem ersten Wort. In Kärnten beginnt im Jahr 1995 allerdings eine Geschichte mit dem ersten Schritt. Damals gründet der Kärntner Tourismuspionier Eckart Mandler die Vereinigung der Wanderhotels. Seine Vision ist klar: Er möchte Hotels in den schönsten Wanderregionen Österreichs, Südtirols und Deutschlands zusammenbringen, um den Urlaubsgästen besondere Berg- und Naturerlebnisse zu bieten. Was damals mit einer handvoll Hotels beginnt, ist heute eine Hotel-Kooperative mit 67 Hotels. Die Wanderhotels sind längst nicht nur eine Marke, vielmehr stehen die Menschen im Vordergrund: jene, die die Hotels führen, und jene, die sie besuchen. in der Vision Eckart Mandlers trifft Wandern auf Warmherzigkeit und Wissen: Die Hotels sind familiengeführt, und das seit Generationen. Die Wanderwege beginnen vor der Haustür, die Betreiber kennen Berge und Natur wie ihre Westentasche. Jedes Hotel hat Wanderexperten, die an drei bis fünf Tagen in der Woche geführte Touren begleiten – von der Familienwanderung bis zur Gipfeltour.

Wanderhotels in Kärnten: Naturhotel Landhof Irschen, Bierhotel Loncium, Hoteldorf Schönleitn

Wo Wanderhotel draufsteht, ist aber nicht nur Wandern drin. In den 67 Hotels stehen Berg- und Naturerlebnisse genauso im Fokus wie Wellness und Wohlfühlen, wie Slow Travel oder Spezialitäten der jeweiligen Region. Jedes Haus bietet Urlaubserlebnisse abseits der Masse, bei denen die Gäste zusammenkommen, um gemeinsam ein Stück Urlaub zu erleben – sei es bei einem Brotback- oder Bierbraukurs, bei einem Kräuterspaziergang oder Kocherlebnissen. Das Ziel? Zeit für neue Wege, egal ob beim Wandern oder im Wanderhotel. Ein Lokalaugenschein bei den Wanderhotels in Kärnten:


Wanderhotels in Kärnten: Naturhotel Landhof Irschen

Eine schmale Straße windet sich über Kurven nach oben. In der Ferne erspäht man die Gipfel der Kreuzeckgruppe und der Gailtaler Alpen, in der Nähe wachsen Pflanzen in den herrlichsten Farben der Natur. Lavendel, Rotklee, Thymian, Johanniskraut, Nudelminze: Nimmt man die Auffahrt zum „Naturhotel Landhof Irschen“, wird der Weg von üppigen Kräutern gesäumt. Gelegen am Rande des Kräuterdorfes Irschen hoch über dem Drautal bestimmt die Kraft der Kräuter den Rhythmus des Dorfes und der Dorfgemeinschaft. Da es einst keinen Arzt im Bergdorf gab, musste man sich selbst helfen. Das überlieferte Wissen über die traditionelle Verarbeitung und Verwendung von Kräuter aus Wald und Wiesen verlieh Irschen in den 1990er Jahren den Beinamen „Kräuterdorf“. Heute ist Irschen eines der ersten Slow Food Villages der Welt – und jener Ort, in dem das erste Hotel im Jahr 1995 zum offiziellen Wanderhotel wurde. 

Das „Naturhotel Landhof Irschen“ ist das kleinste aller Wanderhotels. 16 Naturzimmer warten auf Gäste, großzügig geschnitten, lichtdurchflutet, mit viel Holz und Naturmaterialien. Weil das Haus klein ist, ist der Zusammenhalt groß: Wer hier eincheckt, wird direkt in die Familie aufgenommen. Geführt wird das Hotel von Markus Locker und seiner Partnerin Simone. Markus kauft 2011 den Landhof und renoviert ihn Stück für Stück. Als er Simone kennenlernt, kommt auch die Diplomierte Hotelkaufrau nach Irschen. Seither eint das Paar die Mission, ihr Hotel zu einem Ort zu machen, wo sich der Gast von der ersten Sekunde wohlfühlt. Das fällt nicht schwer: Das Haus ist umgeben von einem 15.000 Quadratmeter großen Naturareal. Im Garten, zwischen üppig blühenden Kräuterbeeten, stehen Liegestühle unter hohen Bäumen. Das Herz der Wohlfühloase ist der mit Schilf bewachsene Panorama-Naturschwimmteich, mit Blick auf die umliegenden Berggipfel, und der Wellnessbereich: Hier stehen die Irschner Kräuter im Mittelpunkt. Relaxt wird in einer finnischen Sauna aus Massivholz, einem Kräuter-Sanarium und im Heustadel der Sinne. Wer will, bucht eine Kräutermassage oder relaxt im Ruheraum. Passenden Lesestoff gibt es in der kleinen Hotelbibliothek.

Um Wohlfühlen geht es auch in der Küche von Markus Locker. Der Chef selbst steht am Herd und zaubert jeden Abend Kreationen, die in Form eines 5-Gänge-Menüs auf den Tisch kommen. Verarbeitet wird nur, was frisch, regional und saisonal ist. Die Zutaten kauft er am liebsten direkt vom Bauern. Das Menü entsteht anhand der vorhandenen Zutaten: Markus Locker kocht nur mit dem, was verfügbar ist. Nachhaltigkeit, Regionalität und Kreislaufwirtschaft spielen im Naturhotel eine große Rolle. Deshalb darf er sich auch als „Wirt mit kulinarischem Erbe“ bezeichnen und trägt das AMA-Gastrogütesiegel. Genauso ausgezeichnet sind die Wandertouren. Mehrmals pro Woche können die Hotelgäste sich der Gruppe anschließen und bei einer begleiteten Tour die Naturlandschaften rund um Irschen erklimmen. Ein Highlight ist die Wanderung zu Rosmaries Bergkräutergarten, wo ein über 1.000 Quadratmeter großer Kräutergarten und eine köstliche Kräuterjause wartet.

Wer es sanfter angehen will, spaziert nach Irschen ins Herz des Kräuterdorfes: Im „Kräuterhaus Pfarrstadel“ gibt es alles zu kaufen, was aus den Irschner Pflanzen und Kräutern verarbeitet wird. Hier finden auch regelmäßig Workshop statt. Das „Naturhotel Landhof Irschen“ ist das ideale Basislager für das umfangreiche Kursangebot. Direkt im Haus von Markus und Simone findet der Workshop „Sirup herstellen“ statt, bei dem Andrea, die „Kräuterfee“ des Hotels, den Gästen zeigt, wie sie im Nu einen eigenen Kräutersirup herstellen können. Dass die Hotelgäste einander bei den Hotelaktivitäten gut kennenlernen und sogar Freundschaften schließen, ist ein Nebeneffekt, der den Zauber des Naturhotels ausmacht.

Wanderhotels in Kärnten:
♥ Naturhotel Landhof Irschen
♥ Kräuterdorf Irschen


Wanderhotels in Kärnten: Bierhotel Loncium

Lange, bevor der Begriff Slow Food überhaupt entstand, kamen im Kärntner Gailtal schon ursprüngliche Lebensmittel aus lokaler und nachhaltiger Produktion auf den Tisch. Heute ist die Grenzregion die weltweit erste Slow Food-Traveldestination. Kommt man im Bergsteigerdorf Mauthen an, trifft man sofort auf die Lebensmittelhandwerker und Lebensmittelhersteller der Region. Diese haben sich einer gesunden Esskultur verschrieben und setzen sich ein für die handwerkliche Herstellung bester Lebensmittel und die Verwendung regionaler Produkte. Dabei geht es nicht nur um Traditionen, sondern auch um Trends. Ein Duo, das mit Weitblick in die Zukunft schaut, ist das Gastgeber-Paar im „Bierhotel Loncium“: Barbara Holzapfel und Alois Planner leiten das Haus, das sich als Neuzugang der Vereinigung erst 2022 den Wanderhotels anschloss.

Dabei liegt die Entscheidung, zum Wanderhotel zu werden, auf der Hand: Das Bergsteigerdorf Kötschach-Mauthen ist bekannt als einsame und naturbelassene Bergregion. Schon die Römer wanderten über die Karnischen Alpen und Gailtaler Alpen Richtung Norden; kein Wunder, liegt der Ort weniger als neun Kilometer Luftlinie von der italienischen Grenze entfernt. Dazu kommt die Alpingeschichte der Region. Im Ersten Weltkrieg ließen kaiserliche wie italienische Truppen am Karnischen Hauptkamm ihr Leben. Heute kommen Bergsteiger genauso wie Genusswanderer in das urtümliche Dorf – und viele von ihnen checken im „Bierhotel Loncium“ ein. Das Haus, das nach der altkeltischen Bezeichnung des Ortsteils Mauthen benannt wurde, hat eine lange Geschichte und einen großen Wandel vollzogen: Der traditionelle Gasthof von einst ist heute ein modernes Bier-Boutique-Hotel. Barbara Holzapfel und Alois Planner renovierten über Jahre das Gebäude, alle 29 Zimmereinheiten und das Restaurant wurden einem kompletten Facelift unterzogen. 

Das passt zum Herzstück des Hauses: der Craft Beer-Brauerei, die dem Hotel angeschlossen ist und sich in den letzten zehn Jahren zu einem bedeutenden Bestandteil der österreichischen Brauerszene gemausert hat. Die erste Brauerei im Gailtal wurde im Jahr 2007 von Alois Planner und Klaus Feistritzer gegründet. Für die außergewöhnlichen Biere werden nur Bio-Malze und Bio-Hopfen verwendet, die meisten sind mit dem Bio-Siegel zertifiziert. Die Idee der zwei Brau-Profis war es stets, keine 08/15-Biere zu produzieren, sondern Bier mit dem gewissen Etwas zu brauen. Heute gibt es rund zwölf verschiedene Biersorten sowie saisonale Spezialitäten im Sortiment des Unternehmens.

Gehen und Genuss liegen in Mauthen nahe beieinander: Hotelgäste können bei geführten Touren mit Bergprofis die umliegenden Gipfel erwandern und anschließend in die Loncium-Welt eintauchen: Alois Planner bietet regelmäßig Führungen, Verkostungen und sogar Brauseminare an. Spätestens am Abend trifft man dann im lauschigen Biergarten aufeinander. Hier begegnen sich nicht nur Hotelgäste, sondern auch Einheimische beim Stammtisch, denn das Restaurant gilt als geheimer Treffpunkt in Mauthen. Auch die Speisekarte von einst wurde erneuert, dem Geschmack des Bieres angepasst und in ein neues Zeitalter getragen. Das Motto: alte Gerichte modern und neu zu interpretieren. Nach einer Wanderung schmeckt es gleich doppelt so gut. Im Sommer ist das nahegelegene Waldbad herrlich erfrischend: Hier schwimmt man in einer traumhaften Naturkulisse und findet Abkühlung an heißen Tagen oder nach einer Wanderung.

Wanderhotels in Kärnten:
♥ Bierhotel Loncium
♥ Loncium-Brauerei 


Wanderhotels in Kärnten: Naturel Hoteldorf SCHÖNLEITN

Klitzekleine Kalkpartikel sind schuld daran, dass der Faaker See in einem einzigartigen Türkis leuchtet. Der fünftgrößte See Kärntens ist wegen seiner Farbe als „Kärntens Südsee“ bekannt, zu verdanken ist das der Worounitza. Der Fluss entspringt unter dem Mittagskogel und führt dem See von den nahe gelegenen Karawanken feinste Kalkpartikel zu, die bei entsprechendem Lichteinfall das einmalige Türkis reflektieren. Von der Südseite des Sees zweigt eine Straße ab und führt über Kurven nach oben. Rund 200 Höhenmeter über dem strahlenden Türkis liegt zwischen grünen Wiesen und Wäldern auf einem Plateau ein Kleinod, das sich aus kleinen, mit Blumen geschmückten Holzhäusern zusammensetzt: das „Naturel Hoteldorf SCHÖNLEITN Hotel“

In den 1970er Jahren hatte der Kärntner Bauunternehmer Robert Rogner die Idee zu diesem ungewöhnlichen Hotelprojekt: In ganz Kärnten wurden damals Bauernhäuser gesucht, abgetragen und restauriert am Faaker See wiederaufgebaut. Damals war die Idee, eingerichtete Apartments anzubieten, die mit einem Hotelservice kombiniert werden können, neu in der Urlaubsbranche. Gebaut wurde am Seeufer und später auch auf einem Plateau oberhalb des Sees. Später waren die Hoteldörfer im Besitz der TUI AG, seit 2011 sind sie wieder in Kärntner Besitz, als die beiden Unternehmer Michaela Tiefenbacher und Wolfgang Schneeweiss das Unternehmen kauften. Mittlerweile sind die Hoteldörfer komplett in Familienhand und werden von Michaela Tiefenbacher gemeinsam mit ihrer Tochter Hannah Widnig geführt. Die Hotelfamilie besteht aus dem „Naturel Hoteldorf SCHÖNLEITN“, dem „Naturel Hoteldorf SEELEITN“ und dem erst 2022 eröffneten Hotel „Naturel Bergresort DIE KANZLERIN“ auf der Gerlitzen.

Als Mitglied der Wanderhotels ist das „Hotel Dorf Schönleitn“ das ideale Ziel für Urlauber, die sich zwischen See und Bergen auf Entdeckungstour begeben wollen. Die Lage lässt alles zu: Wandertouren in der Natur genauso wie Wohlfühlen im hauseigenen Naturel SPA & Wellness Bereich mit Indoor- & Outdoorpool, Infrarotkabine, finnischer Sauna, Kräutersauna, Freiluftterrassen und Fitnessraum. Erst 2021 wurde hier renoviert: Der Außenpool ist nun das ganz Jahr über zugänglich, da er beheizt wird, und in der neuen Panoramasauna hat man einen beeindruckenden Blick auf den Mittagskogel. Besonders Familien fühlen sich in den voll ausgestatteten Bauernhaus-Apartments wohl, die Platz für bis zu sechs Personen bieten und durch viel Holz eine besondere Wärme ausstrahlen. Auch hier wurde 2021 renoviert. Jedes Apartment ist ausgestattet mit Küchenzeile, Bad mit Dusche, WC, Wohnbereich mit Ess- und Sitzecke, Kachelofen und Schlafzimmer mit Doppelbett oder Einzelbetten. Für den Selbstversorgerurlaub ist alles da, dazu kommt das Dorfflair und das Gemeinschaftsgefühl im Hoteldorf: Das Leben spielt sich auf dem Dorfplatz ab, wo sich alle treffen. Ob zum Essen beim „Dorfwirt“, zum Einkaufen im 24 Stunden geöffneten Dorfladen, zum betreuten Kinder- oder Jugendprogramm, zu Wandertouren mit geprüften Bergwanderführern oder zum Wander-Stammtisch: Es ist immer etwas los!

Neben den unterschiedlichen Wanderaktivitäten, einem Badetag am nahegelegenen Aichwaldsee (Hotelgäste haben kostenlosen Eintritt im Schwimmbad) oder Ausflügen zum Faaker See ist der wöchentliche Brotbackkurs ein besonderes Highlight für die Gäste. Jeden Dienstag kommt die Bäuerin Krista Janezic aus dem Kärntner Rosental ins Hoteldorf und bäckt mit den Teilnehmern ein köstliches Bauernbrot. Dabei nimmt sie sich viel Zeit: Die passionierte Brotbäckerin leitet Schritt für Schritt an und zeigt den Weg vom gemahlenen Kärntner Korn über den von ihr angesetzten Sauerteig bis hin zum frisch gebackenen Brot, das auf dem Dorfplatz im eigens dafür gebauten Ofen gebacken wird – regional, frisch und zu 100% selbst gemacht.

Wanderhotels in Kärnten:
♥ Naturel Hoteldorf SCHÖNLEITN
♥ Naturel Hotels


Offenlegung

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit den Wanderhotels. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene. 

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