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Party statt Prohibition: 7 Highlights im French Quarter in New Orleans

New Orleans ist laut, bunt und wild. Zwischen dem Ufer des Mississippi und farbenfrohen kreolischen Stadthäusern pulsiert die Stadt voller Musik, Magie und Marching Bands. Nirgendwo anders in den USA wird ausschweifender gefeiert, insbesondere im French Quarter, dem ältesten Stadtteil von New Orleans. Den Namen „The Big Easy” erhielt die Südstaaten-Metropole zurecht.


Party statt Prohibition: 7 Highlights im French Quarter in New Orleans ♥ Lesezeit: 8 Minuten


#1 Spanische und französische Architektur im French Quarter in New Orleans

Das French Quarter ist der älteste Stadtteil von New Orleans und geprägt von der eindrucksvollen Architektur der kreolischen Stadthäuser. Farbenfrohe Hausfassaden mit überdachten Balkonen und verschnörkelten schmiedeeisernen Gittern reihen sich fast schon kunstvoll aneinander, alles prächtig geschmückt mit Blumen und Palmen.

Die Gebäude sind stark geprägt von ihrer Geschichte und ihrem multikulturellen Erbe. Der Franzose Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville gründete New Orleans 1718 auf Sumpfland. 1762 ging die Stadt an die Spanier, 1800 fiel sie an Frankreich zurück, seit 1803 gehört sie zu den USA. Der Großteil des French Quarter wurde während des späten 18. Jahrhunderts erbaut. Damals gehörte die Stadt noch zum Vizekönigreich Neuspanien, weshalb sich auch die spanische Vorherrschaft in der Architektur widerspiegelt und mit der alten französischen Kolonialarchitektur vereint.

Der ganze Stadtteil des French Quarters wurde mit seinen einzigartigen Gebäuden in die Liste der National Historic Landmarks aufgenommen – insgesamt handelt es sich dabei um 85 Häuserblocks. Seit den 1920er Jahren sind diese historischen Gebäude gesetzlich geschützt und dürfen nicht abgerissen werden. 


#2 Buntes Treiben am Jackson Square

Ausgangspunkt für eine Tour durch das French Quarter in New Orleans ist häufig der Jackson Square. Der Platz und Park von der Größe eines Häuserblocks liegt an der Vorderseite des French Quarters und ist von Palmen und Kolonialarchitektur umsäumt. Ursprünglich ein Exerzierplatz, wurde er in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach dem siebten Präsidenten Andrew Jackson benannt, von dem es auch ein Reiterstandbild gibt. Der Jackson Square ist bekannt für seine Live-Musik und Künstler-Szene. Hier ertönen immer Jazzklänge und der berühmte Sound der Marching Bands.

Auf dem Jackson Square thront zudem die St. Louis Cathedral aus dem Jahr 1794, eines der höchsten und imposantesten Gebäude im French Quarter. Links neben der Cathedrale von steht der Cabildo, ein 1799 von den Spaniern gebautes Verwaltungsgebäude, recht ist der ehemalige Bischofssitz Presbytère, der heute Teil des „Louisiana State Museum“ ist. Zu beiden Seiten des Jackson Squares befinden sich die berühmten Pontalba Buildings: vierstöckige Gebäude aus roten Ziegelsteinen, die zwischen 1849 und 1851 gebaut wurden. In den Erdgeschossen sind Läden und Restaurants, in den oberen Etagen Wohnungen. 


#3 Beignets aus dem „Café du Monde“

Am der dem Cabildo gegenüberliegenden Ecke des Jackson Squares liegt eines der bekanntesten Cafés der Stadt, in dem es das kulinarische Wahrzeichen von New Orleans gibt: Beignets. Das sind kleine Teilchen aus Hefeteig, die frittiert und mit einer dicken, weißen Zuckerschicht versehen werden. Rezepte dieser Art gibt es seit dem alten Rom, so war Scriblita eine Art römisches Gebäck aus feuchtem Teig, das in kochendes Tierfett getaucht wurde. Im 17. Jahrhundert brachten französische Siedler das Gericht nach Louisiana. 

Heute sind die frittierten Teigtaschen mit der dicken Puderzuckerschicht eine der wichtigsten Spezialitäten in New Orleans. Im „Café du Monde“ werden sie seit der Bürgerkriegszeit kontinuierlich hergestellt. Wer zum ersten Mal kommt, kann sich ein typisches Ritual zu Nutze machen: Es gilt als Sitte, beim ersten Besuch den Puderzucker von einem Beignet abzublasen und sich etwas zu wünschen. 


#4 Der French Market in New Orleans

In Sachen Kulinarik spielt auch der French Market ganz weit vorne im French Quarter in New Orleans mit. Der French Market existiert bereits seit 1791 und ist somit einer der ältesten Bauernmärkte des Landes. Ursprünglich als Handelsplatz gedacht, erstreckt sich der Markt heute über ein Gebiet von sechs Häuserblocks.

Das Angebot ist groß: In den Gebäuden und Hallen gibt einen klassischen Bauernmarkt, viele Essensstände, aber auch Kunsthandwerk, Kleidung, Deko und Accessoires. Rundum reihen sich Cafés, Restaurants, Souvenirshops und Künstlerstände aneinander. Besonders spannend sind die Cajun-Gerichte, die frisch zubereitet werden. Unbedingt kosten sollte man einheimisch Spezialitäten wie Po-Boy mit Meeresfrüchten, eine Schüssel Jambalaya oder Krebsragout.


#5 Feiern in der Bourbon Street im French Quarter in New Orleans

Die Geschichte des Alkohols und der Prohibition ist eng verknüpft mit New Orleans. Als 1920 das nationale Alkoholverbot in Kraft trat, machte die Stadt nur augenscheinlich mit. Noch heute erzählt man sich gerne die Berechnung von Albert Einstein, ein Gegner der Prohibition, der damals errechnete, wie lange es in verschiedenen Städten dauert, bis man Alkohol angeboten bekommt. In New Orleans waren es nur 35 Sekunden. So wurde stets im Verborgenen getrunken und die sogenannten Speakeasy Bars, Flüsterkneipen, boomten.

Heute gibt es mitten im French Quarter in New Orleans eine legendäre Straße, in der rund um die Uhr gefeiert und getrunken wird. In der Bourbon Street reihen sich unzählige Bars aneinander. Schon tagsüber erklingt Musik aus den Clubs. Denn die Bourbon Street ist einer der wenigen Orte in den USA, wo die strengen Alkoholgesetze nicht so eng genommen werden und es erlaubt ist, Alkohol auf der Straße zu trinken. Die Bourbon Street wurde nach dem zur der Gründungszeit von New Orleans im Mai 1718 regierenden Franzosen Philippe II. von Bourbon, Herzog von Orléans, benannt.  

Sehr lohnenswert ist die „Drink & Learn Tour“ von Elizabeth Pearce, die charmant durch das French Quarter, die Bourbon Street und die Prohibitions-Geschichte Louisianas führt. Inkludiert sind – was sonst? – mehrere Cocktails, die man während dem Spaziergang trinkt.


#6 Das French Quarter mit einem Streetcar umrunden

Am besten lernt man das French Quarter in New Orleans zu Fuß kennen, es gibt aber ein Highlight, das rund um das Viertel führt: die berühmten Streetcars der Stadt. Die Straßenbahn von New Orleans wurde bereits am 13. Januar 1835 eröffnet und ist eine der ältesten der Welt, die heute noch existiert. Damals fuhr sie dampfbetrieben, erst 1895 wurden die Streetcars elektrifiziert. Bis in die 1920er Jahre wuchs das Netz auf eine Länge von über 300 Kilometern an. 

Heute sind die Streetcars die entspannteste Art, sich in New Orleans fortzubewegen und der Stadt anzunähern. Man kommt langsam voran und kann entspannt dem Fenster gucken. Es gibt vier verschiedene Linien, die jeweils in Downtown starten und zum French Quarter fahren. Den besten Blick hat man aus den Straßenbahnen der Linien St. Charles, Canal Street oder Riverfront.

Der Autor Tennessee Williams, der aus Louisiana stammte, hat übrigens sein bekanntes Drama „A streetcar named desire“ („Endstation Sehnsucht“) nach der Straßenbahnlinie auf der Desire Street benannt. Sein ehemaliges Wohnhaus liegt im French Quarter in der Dumaine Street 1014.


#7 Voodo-Zauber und Totenkultur in New Orleans

Am Rande des French Quarter in New Orleans liegt einer der berühmten Friedhöfe der Stadt. Der St. Louis Cemetery I. existiert bereits seit 1789 und ist somit der älteste und bekannteste Friedhof der Stadt. Er liegt nur einen Block vom French Quarter entfernt. Hier befindet sich das meistbesuchte Grab von New Orleans – von der Voodoo-Königin Marie Laveau. Laut Grabinschrift war sie „die bekannteste der vielen Praktizierenden des Kults“. 

Da es regelmäßig Vandalismus gab, darf man den St. Louis Cemetery No 1 nicht mehr alleine besuchen. Es gibt aber eine geführte Tour: Bei der „Cemetery & Voodoo Walking Tour” wird man über den Friedhof begleitet, bekommt viel erklärt und erfährt jede Menge über die Totenkultur in Louisiana. Zum Beispiel, dass sich die Gräber der Stadt vorwiegend in mehrstöckigen Mausoleen aus dem 18. und 19. Jahrhundert befinden – oberhalb der Erdoberfläche. Denn da der Boden, auf dem New Orleans gebaut wurde, früher Sumpfgebiet war und manche Regionen unter dem Meeresspiegel liegen, ist die Gefahr einer Verseuchung des Grundwassers groß. 


Offenlegung

Condor und das Tourism Board von New Orleans haben mich im Rahmen einer Pressereise eingeladen, nach New Orleans zu reisen.

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