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Wo Sylt die Seele berührt: Magische Kraftorte auf Sylt 

Sylt berührt die Seele. Die kleine Insel am nördlichsten Zipfel Deutschlands steckt voller Geheimnisse und Geschichten. Zwischen Steilküsten, Dünen und Heidelandschaften verbergen sich zahlreiche Kraftorte auf Sylt, an denen ganz besondere Energieströme fließen. Wer sich darauf einlässt, stößt inmitten der Schönheit der Insel auf alte Legenden und neue Kräfte.


Wo Sylt die Seele berührt: Magische Kraftorte auf Sylt  ♥ Lesezeit: 12 Minuten


Als Kraftort wird ein Ort bezeichnet, an dem besondere Energieströme fließen und Menschen aus oft unerklärlichen Gründen emotional berührt werden. Jenen Orten wird häufig eine spirituelle, energetische oder heilende Wirkung zugeschrieben. Sie gelten als Plätze, an denen man zur Ruhe kommen, neue Energie schöpfen oder Klarheit finden kann. Viele dieser Orte sind auch tief verwurzelt in alten Legenden und Mythen.

Schon in frühzeitlichen Kulturen versammelten sich Druiden, Schamanen oder Priester an außergewöhnlichen Orten, an denen sie Steinkreise oder Ringwälle errichteten. In der Jungsteinzeit entstanden in vielen Regionen Europas monumentale Steinanlagen – nicht nur als Gräber, sondern auch als rituelle Orte. Stonehenge in England, Carnac in Frankreich oder die Externsteine in Deutschland: Seit jeher sind diese Kraftorte bekannt.

Weststrand bei Westerland auf Sylt

„Ein großartiges Meer, ein Strand, meilenweit ausgebreitet wie ein köstlicher Samtteppich, die fantastischste Dünenwelt, die hehre Schönheit der ganzen Insel.“ 

Der Arzt Gustav Ross in seiner Rede zur Grundsteinlegung einer Badeanstalt auf Sylt 1857

Auch auf Sylt liegen zahlreiche Kraftorte, an denen ganz besondere Energieströme fließen. Diese Kraftplätze zeichnen sich nicht nur durch ihre atemberaubende Natur, sondern auch durch ihre Geschichte und kulturelle Bedeutung aus. Mancher Ort wirkt wie ein Energiebooster, mancher Ort entfaltet seine Wirkung langsamer. Warum vielerorts ein fast schon mystisches Flair herrscht, kann man vielleicht nicht verstehen – aber dafür spüren.

Kraftorte auf Sylt: Braderuper Heide

Im Osten von Sylt liegt zwischen Kampen und Braderup eine der größten Heideflächen Schleswig-Holsteins. Die Braderuper Heide erstreckt sich auf 137 Hektar und steht seit 1979 unter Naturschutz. Die Heideflächen gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen in Schleswig-Holstein. Um das Jahr 1850 waren rund 17 Prozent der Landesfläche von Heiden bedeckt, heute liegt der Anteil unter 0,5 Prozent, davon fast 50 Prozent auf Sylt. 

Kraftorte auf Sylt: Braderuper Heide

Im Spätsommer verwandelt sich die Braderuper Heide in einen magischen Ort, der über weite Flächen in zartem Lila leuchtet. Die Heide blüht nur für kurze Zeit. Als Faustformel gilt: Das violette Blütenmeer zeigt sich zwischen 8.8. bis 9.9. am intensivsten. Dann blühen die drei Heidearten Krähenbeere, Glockenheide und Besenheide, aber auch in der Heide seltene Arten wie Arnika, Lungenenzian oder Knabenkraut.

Früher diente die Heide als Weidefläche und lieferte Brennmaterial und Stallstreu. Durch diese traditionelle Nutzung wurde eine Überalterung und Verbuschung der Landschaft verhindert. Ohne Eingriffe würde die Landschaft nach und nach verholzen und sich in Wald verwandeln. Heute gibt es mehrere Methoden. Wanderschafe grasen die Flächen ab, Wiesen werden gemäht, einzelne Bereiche kontrolliert abgebrannt, an manchen Stellen wird geplaggt. Bei diesem Vorgang wird die obere Bodenschicht maschinell abgetragen, damit die Heide aus dem nährstoffarmen Boden frisch nachwachsen kann. 

Wer das Flair der Braderuper Heide spüren will, sollte sie durchwandern. Mehrere Wander- und Holzwege schlängeln sich durch die sanft hügelige Landschaft und das lila Blütenmeer. Ein sieben Kilometer langer Rundweg führt vom Parkplatz in Braderup durch die Heidefläche, entlang des Strandes und über Holz- und Wanderwege zurück zum Startpunkt. Das „Naturzentrum Braderup“ von der Naturschutzgemeinschaft Sylt informiert über die Heidelandschaft, organisiert deren Pflege und bietet Führungen an. In den vergangenen Monaten wurde es umgestaltet und im Juli 2025 wiedereröffnet.


Kraftorte auf Sylt: Rotes Kliff

Wer einen Ort voller Kraft und Magie sucht, ist an der Westküste von Sylt richtig. Zwischen Kampen und Wenningstedt thront das Rote Kliff fast schon stolz 30 Meter über der Nordsee. Das spektakuläre Steilkliff erstreckt sich über vier Kilometer und ist berühmt für seine rötliche Färbung, die durch die Oxidation eisenhaltiger Bestandteile im Geschiebelehm des Kliffs entsteht. Die Abbruchkante bildete sich vor über 120.000 Jahren durch den seit der letzten Eiszeit gestiegenen Meeresspiegel und die daraus resultierende Küstenerosion. Früher diente das Rote Kliff Seefahrern zur Orientierung in der Nordsee. Bereits auf einer Seekarte aus dem Jahre 1585 ist das Rote Kliff erwähnt. 

Kraftorte auf Sylt: Rotes Kliff

Heute ist das Rote Kliff Wahrzeichen, Naturphänomen und Kraftort gleichermaßen und steht zusammen mit der angrenzenden Heidelandschaft unter Naturschutz. Vor allem am Abend kommen viele, um die rötliche Färbung des Steilkliffs zu bewundern. Auf Holzplanken und Holztreppen geht es von Kampen durch mit Strandhafer bewachsenen Sanddünen bis zur Kliffkante, von der man einen atemberaubenden Blick hat.

Die Abbruchkante ist durch die Naturgewalten stark gefährdet. Vor allem Sturmfluten und Landabtragungen nagen bis heute an den Klippen, die dadurch stetig abgetragen werden. Der Küstenschutz versucht, dies durch Sandvorspülungen zu verhindern und so das Rote Kliff widerstandsfähiger zu machen.


Kraftorte auf Sylt: Morsum Kliff

Im äußersten Inselosten offenbart Sylt seine alte Seele. Zwischen Heidelandschaft und Wattenmeer erhebt sich das Morsum Kliff, das Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählt. Sprichwörtlich, denn das Kliff ist eines der wenigen Geo-Denkmäler Deutschlands und neben dem Listland das älteste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins. Das Kliff entstand vor 150.000 Jahren, als zur Saaleeiszeit die Erdschichten durch Gletscherverschiebungen aufeinander geschoben wurden. 

Kraftorte auf Sylt: Morsum Kliff

Wer vor dem 1.800 Meter langen und bis zu 21 Meter hohen Kliff steht, blickt auf bis zu zwölf Millionen Jahre Erdgeschichte. Da der Druck bei den Gletscherverschiebungen so stark war, wurden die Erdschichten schräg gestellt und aufgefächert. Deshalb erkennt man heute verschiedene freigelegte Schichten aus dunklem Glimmerton, rotem Limonitsand, weißem Kaolinsand und braungelbem Geschiebelehm – aber nicht über-, sondern nebeneinander.

Aufgrund der Fossilienfunde waren Paläontologen in der Lage zu rekonstruieren, wie es auf Sylt vor Millionen von Jahren ausgesehen haben muss. Erste Besiedlungszeugnisse am Morsum Kliff gab es in der Jungsteinzeit, hauptsächlich aber in der Bronzezeit. Aus dieser Zeit stammen einige Hünengräbern rund um den Markmannshoog. Einst gab es bis zu 1.400 Hünengräber auf Sylt, von denen aber ein großer Teil eingeebnet wurde. 

Wer in die Geschichte des Morsum Kliffs eintauchen will, schließt sich am besten einer Führung mit der „Naturschutzgemeinschaft Sylt“ an. Lohnenswert ist auch eine Radtour in den Inselosten. Von Westerland geht es nach Keitum und weiter entlang des Watts. Der Weg zwischen Nössedeich und Wattenmeer führt auf der ruhigen Wattseite nach Morsum. Hier gibt es nicht nur weniger Wind, sondern vor allem weniger Touristen. Kurz vor dem Morsumer Golfplatz endet der Radweg, weiter geht es geradeaus, bis die Insel quasi zu Ende ist und man das Morsum Kliff erreicht.


Kraftorte auf Sylt: Denghoog

Wie weit die Geschichte der Insel Sylt zurückreicht, sieht man in Wenningstedt. In unmittelbarer Nähe vom Dorfteich und der Kapelle von Wenningstedt erhebt sich ein grün bewachsener Erdhügel. Der Denghoog wurde vor über 5.000 Jahren erbaut und ist eines der am besten erhaltenen Megalithgräber des Neolithikums in Deutschland. Ein Megalithgrab oder Großsteingrab ist eine megalithische Grabanlage, die immer wieder und über einen langen Zeitraum genutzt wurde. Auf Sylt sind fast 50 Megalithgräber bekannt, davon sind acht ganz oder teilweise erhalten. 

Kraftorte auf Sylt: Denghoog

Das Wort „Denghoog“ bedeutet „Hügel mit einem unterirdischen Gemach“ oder „Hügel auf der Wiese“. Im Sylt-Friesischen wird er als „Thinghügel“ bezeichnet: als „Versammlungshügel“. Man vermutet, das einst Volks- und Gerichtsversammlungen nach altem germanischen Recht abgehalten wurden. 1982 wurde ein Gang unter dem 3,2 Meter hohen Hügel freigelegt, der ins Grab führt.

In seinem Inneren befindet sich eine vollständig erhaltene Steinkammer mit sechs Decksteinen. Die Kammer ist in Form einer Ellipse angelegt und misst fünf Meter in ost-westlicher und drei Meter in nord-südlicher Richtung. Die Deck- und Randsteine wiegen bis zu 18.000 Kilo – pro Stück. Wer Zweifel hat, ob der Denghoog ein Kraftort ist, sollte zur Wintersonnenwende kommen. Jedes Jahr am 21. Dezember fällt das Sonnenlicht zur Mittagszeit durch den Gang und strahlt den größten Findling im Denghoog an. 

Spannend ist die „hünen.kulTour“ vom Denghoog aus nach Kampen und Braderup. Die Tour umfasst insgesamt 15 Standorte und startet in Wenningstedt am Denghoog. Die Länge beträgt 15 Kilometer. Mit dem Fahrrad benötigt man etwa 1,5 bis 2 Stunden, zu Fuß in etwa 3,5 bis 4 Stunden. Unterwegs kommt man an zahlreichen Hinweistafeln vorbei, die die Besonderheiten des jeweiligen Grabhügeln erklären. 


Kraftorte auf Sylt: Tinnum-Burg

Im idyllischen Sylter Ortsteil Tinnum verbirgt sich inmitten weiter Wiesen die Tinnum-Burg, ein Kraftort mit langer Geschichte. Dabei handelt es sich um einen acht Meter hohen Ringwall mit einem Durchmesser von 120 Metern. Die Tinnum-Burg – auf Söl´ring „Borig“ genannt – ist die letzte von drei Burgen auf Sylt. Die Archsumer Burg wurde zerstört, die Rantumer von den Dünen verschüttet. 

Kraftorte auf Sylt: Tinnum-Burg

Zwar misst der Ringwall nur acht Meter Höhe, wer den kleinen Hügel erklimmt, wird aber mit einem schönen Blick auf die Umgebung belohnt. Im Nordwesten ist die Tinnum-Burg von einem ins Wattenmeer fließenden Prielstrom und im Südosten von der Flächenmarsch umfasst. Wer den Blick über die Wallanlage gleiten lässt, kann erahnen, welch wichtige Rolle dieser Ort einst gespielt hat – und spürt womöglich auch die Kraft, die sich hier einst aufgrund der Geschichte angesammelt hat.

Bei Ausgrabungen wurden Keramikteile aus dem ersten Jahrhundert nach Christi gefunden. Mit einem Alter von 2.000 Jahren ist die Tinnum-Burg daher einer der ältesten Ringwälle Schleswig-Holsteins. Die Wallanlage hatte verschiedene Funktionen. Man vermutet, dass es einst eine germanische Kultstätte war. Später – im 9. und 10. Jahrhundert – schützten sich die Inselbewohner hier vermutlich vor den Wikingern.


Kraftorte auf Sylt: St. Severin-Kirche

Ein Ort auf Sylt, an dem sich die Kräfte der Vergangenheit bündeln, liegt auf einer Anhöhe am Ortsrand von Keitum. Die St. Severin-Kirche wurde auf der höchsten Erhebung des Sylter Geestkerns errichtet, wo in früherer Zeit germanische Götter verehrt wurden. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1240. Somit ist die St. Severin-Kirche das älteste Kirchengebäude der Insel. Die Geschichte fing aber lange vorher an. Einer Legende nach soll schon der Dänenkönig Knut der Große Geld und Steine zum Bau einer Kirche in Keitum gespendet haben. 

Kraftorte auf Sylt: St. Severin-Kirche

Der romanische Granitquaderbau mit dem um 1450 hinzugefügten Kirchturm diente nicht nur religiösen Zwecken, sondern auch als Seezeichen und Zufluchtsort. Dazu passt der Name: Die Kirche wurde benannt nach dem heiligen Severin von Köln, dem Schutzpatron gegen Sturm und Unglück. Der Kirchenturm, der das einzige backsteingotische Baudenkmal auf Sylt ist, war sogar ein Gefängnis.

Um die Kirche liegt der Friedhof von St. Severin, auf dem sich viele Geschichten verbergen. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 17. Jahrhundert und erinnern an die Sylter Vergangenheit, an Kapitäne, Walfänger und andere Persönlichkeiten der Insel. Schon in vorchristlicher Zeit wurden hier Tote bestattet. 

Jede Woche finden Kirchenkonzerte mit Gastorganisten, Kammermusikern und Chören statt. Die St. Severin-Kirche ist bekannt für eine besonders gute Akustik und eine herrliche Klangfülle. Hörenswert ist auch die größte Kirchenorgel Nordfrieslands mit 46 Registern. Die Karten der Mittwochskonzerte sind rasch ausverkauft, deshalb sollte man frühzeitig planen.


Kraftorte auf Sylt: Hafen und Fährhaus Munkmarsch

An der stillen Ostseite von Sylt birgt der kleine, am Wattenmeer gelegene Ort Munkmarsch eine große Geschichte. Hier startete der Tourismus auf der Insel, als der Postschiffer Thomas Selmer 1868 auf die Idee kam, das erste Fährhaus zu errichten. Er hatte eine Konzession für die Personenbeförderung zwischen Munkmarsch auf Sylt und Hoyer auf dem Festland. So legten die ersten Feriengäste per Schiff an – und der Hafen von Munkmarsch wurde die wichtigste Anlaufstelle der Insel und „Sylts Tor zur Welt“.

Das erste Fährhaus war ein schlichte Holzhaus, das als Hafengaststätte diente. Hotel gab es noch keines. 1880 wurde es durch ein zweigeschossiges Backsteinhaus ersetzt: das „Hotel Munkmarsch“. 1894 übernahmen Friedrich und Dorothea Nann das Fährhaus und boten „Zimmer für früh abgehende Schiffe“ an. Eine Übernachtung inklusive Morgenkaffee gab es für 2,75 Mark.

Das Geschäft florierte – bis zur Eröffnung des Hindenburg­damms 1927. Da Sylt nun an das Festland angebunden war, blieben Gäste in Munkmarsch aus. Familie Nann zeigte sich aber erfinderisch. Sohn Arthur, ein gelernter Koch, verwandelte das Fährhaus mit seinen Spezialitäten in ein beliebtes Urlaubshotel. 

Fährhaus Sylt

Familie Nann prägte das Fährhaus bis 1965, als Arthur Nanns Witwe Grete das Haus verkaufte. Danach gab es unterschiedliche Besitzer, Rückschläge und keine Investitionen, sodass das Fährhaus an Substanz verlor – und abgerissen werden sollte. Erst 1990 geschah die Wende, als der Unternehmer Karl-Rudolf Mankel das Fährhaus erwarb. Sein Ziel war der Erhalt des historischen Hauses. 1997 öffnete das kernsanierte Fährhaus als Restaurant, zwei Jahre später als Hotel mit 20 Zimmern. Die zweite Erweiterung um 19 Zimmer und Suiten erfolgt 2006. Das noch heute erhaltene viktorianische Haupthaus aus dem Jahr 1880 ist das Schmuckstück vom 5-Sterne-Hotel „Fährhaus Sylt“

Zur „Fährhaus Collection“ auf Sylt gehören das „Hotel Aarnhoog Sylt“, das „Kontorhaus Sylt“, das „Bett & Bude Boardinghouse“ und das erst im Juni 2025 eröffnete Restaurant „Roots“ von Dietmar Priewe. Der bekannte Koch war 17 Jahre lang Küchenchef in der „Sansibar“ und baute anschließend die Küche im Gesundheits-Resort „Lanserhof Sylt“ auf. Im „Roots“ setzt er auf eine gesunde Genussküche.

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Kraftorte auf Sylt: Düne Budersand

Am südlichsten Zipfel Sylts liegt die zweithöchste Düne auf Sylt und die höchste Erhebung auf der südlichen Nehrung der Insel. Die Düne Budersand ragt auf 32 Meter und war wegen ihrer exponierten Lage über Jahrhunderte ein natürliches Seezeichen. Vom höchsten Punkt reicht der Blick weit über das Wattenmeer bis zu den Nachbarinseln Föhr und Amrum.

Kraftorte auf Sylt: Düne Budersand

Lange war der Südteil der Insel unbesiedelt. Problematisch waren nicht nur Sturmfluten, sondern auch die Wanderdünen, die immer wieder Häuser unter ihrem Sand verschwinden ließen. Von 1765 bis etwa 1785 stand zwar ein Haus in den Dünen beim Budersand, das zur Bergung von Strandgut diente, aber bald von feindlich gesinnten Amrumern und Rantumern abgetragen wurde. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war Hörnum dann unbewohnt. 

BUDERSAND Hotel – Gold & Spa

Heute ist die Düne Budersand nicht nur eine prächtige Kulisse, sondern auch Namenspatin für das „BUDERSAND Hotel – Golf & Spa“. Das einzigartige Hotel eröffnete 2009 mit 77 Zimmern und Suiten, bereits im Jahr zuvor gab die Golfanlage ihre Abschläge frei. Der Golfplatz erstreckt sich zwischen einer wilden Dünenlandschaft und üppigen Heideflächen vor der Düne Budersand.

Das war nicht immer so: Einst standen hier die Pidder-Lüng-Kasernen: ein Seefliegerhorst des zweiten Weltkrieges. Seit Anfang der 1990er Jahre waren die Kasernen jedoch verwaist und das Gelände lag über Jahre brach. Es dauerte bis zum Jahr 2004, als die Idee entstand, die verfallenen Gebäude abzutragen, die Landschaft zu renaturieren und ein Hotel zu bauen, ohne zu sehr in die Dünenlandschaft einzugreifen.

Das Konzept ging auf. Das Fünf-Sterne-Superior-Haus wurde seither mehrfach ausgezeichnet. Im Ranking der „101 besten Hotels Deutschlands 2025“ wurde es mit dem ersten Platz in der Kategorie „Luxury Golf Resorts“ ausgezeichnet, auch im Gesamtranking zählt es zu den Top 12 der besten Hotels in Deutschland. Highlights sind unter anderem das „Spa.budersand“, die von Elke Heidenreich mit rund 1.400 Büchern ausgestattete Hotelbibliothek und die Restaurants und Bars: das Sternerestaurant „Kai3“ und das „Restaurant Strönholt“, das hoch über dem Hotel in einer Dünenlandschaft liegt.

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Kraftorte auf Sylt: Hörnum-Odde

Die Südspitze von Sylt hat eine besonders exponierte Stellung auf der Insel, sprichwörtlich. Denn am südlichen Inselende treffen die Meere aufeinander: Hier begegnen sich die Nordsee und das Wattenmeer. Die Stimmung ist einzigartig und extrem; nicht nur wegen der malerischen Schönheit, sondern auch wegen der Kraft der Naturgewalten, die hier besonders stark ausgeprägt ist. 

Kraftorte auf Sylt: Hörnum-Odde

In Hörnum zeigt sich die Nordsee besonders gefräßig, sodass die Hörnum Odde – eine Landzunge, die rund um Hörnum in die Nordsee hineinragt – sich kontinuierlich verkleinert. Jedes Jahr verschlingen heftige Stürme und die Strömungen der Gezeiten mehr von der Odde. Während einer Sturmflut im Winter 2005 schlug der „Blanke Hans“ besonders stark zu: 20 Meter Land gingen an die Nordsee verloren. Um den Naturgewalten gegenzusteuern, wird vor jeder Saison mit Baggerschiffen eine Million Kubikmeter Sand vorgespült. 

Wer heute die Hörnum-Odde umwandern will, kann dies nur bei Niedrigwasser machen und ist auch doppelt so schnell wie vor einigen Jahren. Statt in vier Stunden hat man heute in zwei Stunden das Naturschutzgebiet umrundet. Lohnenswert ist eine geführte Wanderung von der „Schutzstation Wattenmeer“, die tiefer in das Thema eintaucht. Ist der südlichste Punkt passiert und der Weststrand erreicht, stößt man auf die Tetrapoden: große Betonwürfeln, die in den 1960er Jahren am Fuße der Dünen verlegt wurden, um die Naturgewalten ein wenig zu bremsen. Unterwegs eröffnen sich immer wieder atemberaubende Aussichten über die Dünen, das Meer und die Inseln Amrum und Föhr.

Den Rückweg sollte man mit einer Runde durch die Kersig-Siedlung verbinden. In unmittelbarer Nähe zur Nordsee verbirgt sich inmitten einer märchenhaften Dünenlandschaft eine Ansammlung von Reetdachhäusern. Die Häuschen entstanden überwiegend in den 1960er Jahren und erinnern an das Auenland von J.R.R. Tolkien. Holzplanken und Holztreppen führen durch die magisch anmutende Landschaft, in der man ständig das Gefühl hat, dass gleich ein Hobbit um die Ecke kommt.


Kraftorte auf Sylt: Zauberwald Hörnum

Wo sich heute zwischen Weststrand und Watt eine Dünen- und Heidelandschaft ausbreitet, sah es einst anders aus. Vor 6.000 bis 10.000 Jahren lag Sylt inmitten eines Waldgebietes. In der Jung-Steinzeit kamen die ersten Siedler und rodeten den Wald, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Im Laufe der Jahrhunderte sorgte der rapide steigende Meeresspiegelanstieg aber dafür, dass bald kein Baum mehr wuchs und stattdessen Dünen und Salzwiesen entstanden.

Kraftorte auf Sylt: Zauberwald Hörnum

Erst ab dem Jahr 1826 gewann die Forstwirtschaft wieder an Bedeutung. Die Sylter legten kleine Gehölze in der Landschaft an. Daraus entstanden die knorrigen Wäldchen bei Kampen im Klappholttal und in der Vogelkoje, sowie die Baumbestände in Westerland, Rantum, Hörnum und List. Und auch wenn Wälder keinesfalls auf der Insel dominieren, gibt es heute insgesamt zwölf kleine Wäldchen auf Sylt.

Ein zauberhafter Ort – im wahrsten Sinne des Wortes – ist das Wäldchen am Leuchtturm von Hörnum. Es heißt, dass die Einheimischen das kleine Waldstück „Zauberwald“ nennen. Über die Promenade am Oststrand in Hörnum ist der „Zauberwald“ zu erreichen. Der Weg führt zu Füßen des Leuchtturms über Holzplanken und eine Holztreppe vom belebten Strand unter ein stilles Blätterdach im Wald, wo die Stimmung in Sekundenschnelle eine andere ist. Im Nu ist man umgeben von Stille, Schatten und sanft raschelnden Blättern.


Kraftorte auf Sylt: Klappholttal

Zwischen Dünen, Heidelandschaft und Weststrand liegt nördlich von Kampen das Klappholttal. Der Name stammt aus dem Friesischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Klappholz‑Tal“. Klappholz ist das durch Wind und Wetter „zusammengeklappte“, krumm wachsende Nadel-Unterholz. Heute befindet sich im Klappholttal mit der „Akademie am Meer“ ein außergewöhnlicher Ort voller Geschichte.

Kraftorte auf Sylt: Klappholttal

Während des Ersten Weltkrieges wurden in den Sylter Küstendünen mehrere abgelegene Stellungen und Lager des deutschen Militärs errichtet. Eines davon war das Lager Klappholttal, das Soldaten der Inselwache als Quartier diente. In der Nachkriegszeit entstand im Jahr 1919 in den verlassenen Baracken unter der Leitung des Hamburger Arztes Knud Ahlborn das „Freideutsche Jugendlager Klappholttal“. Daraus entwickelte sich die heutige Bildungs- und Erholungsstätte, die seit 1977 den Namen „Akademie am Meer“ trägt.

Heute ist die „Akademie am Meer“ bekannt als neutraler Ort der Völkerverständigung, des Naturschutzes und der kulturellen Bildung. Der „Klappholttaler Geist“ ist es, den eigenen Horizont zu erweitern und sich auf vielfältige Weise mit anderen auszutauschen. Auf dem 7,5 Hektar großen Dünengebiet verteilen sich in mit Strandhafer und Heidekraut bewachsenen Dünen kleine Häuser, die der Unterbringung der Gäste oder als Veranstaltungsräume dienen. Überall sichtbar sind die „zusammengeklappten“, krumm gewachsenen Bergkiefern, die der Landschaft ihren Namen gaben. 


Kraftorte auf Sylt: Lister Wanderdünen

Im Norden der Insel liegt ein Naturphänomen, das eine besondere Kraft verströmt. Inmitten einer weiten Heidelandschaft ragen die Lister Wanderdünen bis zu 30 Meter in die Höhe. Dabei handelt es sich um Sandaufwehungen, die durch den Westwind immer weiter in den Osten verlagert werden. Die Lister Wanderdünen sind einzigartig und das größte zusammenhängende Wanderdünengebiet Europas.

Kraftorte auf Sylt: Lister Wanderdünen

Die Wanderdünen verströmen ein einzigartiges Flair. Schon Thomas Mann schrieb: „Man muss sich dieses merkwürdige Naturphänomen verfünffacht denken, dann glaubt man in der Sahara zu sein.“ Auch Gerhart Hauptmann schwärmte: „Es ist hier wie auf den Gletschern eines Hochgebirges.“ Von der Aussichtsdüne bei der Mövenbergstraße hat man einen atemberaubenden Blick auf die Wanderdünen. Das Betreten der Wanderdünen ist untersagt und nur im Rahmen einer naturkundlichen Führung möglich. 

Die Wanderdünen bewegen sich jedes Jahr um bis zu zehn Meter. Weil die Sandberge stetig in Bewegung sind, haben sie seit jeher Einfluss auf die Landschaft. Sie begruben Weide- und Ackerflächen und sogar ganze Häuser unter sich. Auch Straßen mussten versetzt werden, um dem Naturphänomen seinen Freiraum zu lassen. Im Jahr 1923 wurden die die Lister Wanderdünen unter Naturschutz gestellt. Um die Landschaft zu erhalten, wurde Strandhafer gepflanzt. Die Wurzeln der Pflanze dringen bis zu zwölf Meter tief in den Boden ein und stabilisieren die Sandmassen.

Die schönste Art, sich den Wanderdünen anzunähern, ist eine Fahrradtour nach List. Parallel zur Strandpromenade in Westerland verläuft der Fuß- und Radweg, der durch die Dünen bis nach Wenningstedt und weiter in Richtung Kampen, vorbei an Sylts höchster Erhebung, der der Uwe-Düne, führt. Ab hier verläuft der Radweg entlang der Trasse der alten Sylter Inselbahn, die zwischen 1888 und 1970 die Inselorte miteinander verbunden hat.


Kraftorte auf Sylt: Lister Ellenbogen

Eine besondere Energie herrscht am nördlichsten Punkt von Sylt. Der Lister Ellenbogen trägt seinen Namen wegen seiner Form, die an einen angewinkelten Arm erinnert. Die zwischen 330 und 1.200 Meter schmale und 4.500 Meter lange Halbinsel ragt geografisch bis nach Dänemark und stellt somit auch den nördlichsten Punkt Deutschlands. Der Ellenbogen ist nur knapp vier Kilometer von der dänischen Nordseeinsel Rømø entfernt.

Kraftorte auf Sylt: Lister Ellenbogen

Im Meer nördlich des Ellenbogens treffen das Weltnaturerbe Wattenmeer und die offene Nordsee aufeinander. Das sorgt für eine besondere Energie. Aufgrund der Strömungen ist es allerdings untersagt, am Ellenbogen schwimmen zu gehen. Dafür locken Fahrradtouren oder Wanderungen. Das „Erlebniszentrum Naturgewalten“ veranstaltet naturkundliche Führungen, die in die einzigartige Naturlandschaft führen.

Der Lister Ellenbogen hat eine Sonderstellung auf Sylt. Die Halbinsel gehört der Listland-Eigentümergemeinschaft und ist somit in Privatbesitz. Wer dieses besondere Fleckchen Sylts erkunden will, kann mit dem Auto für einen kleinen Geldbetrag und mit dem Fahrrad kostenfrei den Ellenbogen befahren. Im Mittelpunkt steht hier die Natur: Der gesamte Ellenbogen ist ein riesiges Vogel- und Naturschutzgebiet, in dem eine reiche Artenvielfalt von Vögeln, Schafen und Robben lebt. 

Vor allem die Schafszucht ist im Inselnorden seit Jahrhunderten eine Tradition. Einst sicherten die Tiere den Insulanern das Überleben in Krisenzeiten. Noch heute laufen die Tiere frei auf dem gesamten Ellenbogen und im Listland herum und sind treue Umweltschützer: Mit ihren Hufen befestigen sie die Böschungen und unterstützen den Erhalt der Deiche. 

Kraftorte auf Sylt: Lister Ellenbogen

Kraftorte auf Sylt: Sylt-Quelle

Wasser ist das Element auf Sylt. Wie nahe die Naturgewalten von Nordsee und Wattenmeer beieinander liegen, spürt man in Rantum. Hier ist die Insel nur etwa 500 Meter breit. Fast fühlt es sich an, als würde man von beiden Meere gleichzeitig berührt. Rantum ist aber nicht nur bekannt für seine exponierte Lage, sondern auch für das „echte Inselwasser“.

In den Rantumer Dünen liegt die Mineralwasser-Quelle von Sylt, die sich aus einer 657 Meter tiefen Wasserblase speist. Aufgrund des Jodgehalts gilt das Wasser der „Sylt-Quelle“ als besonders kostbar. Die industrielle Abfüllung von Mineralwasser auf Sylt startete im Jahr 1993. 2021 wurde die Mineralwasserproduktion eingestellt und die Abfüllanlage stand still. 

2025 sprudelt die Sylt-Quelle wieder und das Sylter Mineralwasser ist im Einzelhandel auf der Insel erhältlich. Zum Start der Produktion wurden zunächst 10.000 Flaschen in der Industrieanlage in Rantum abgefüllt. Das sechseckige, gläserne Quellenhaus auf der Rantumer Wattseite ist Mittelpunkt eines Geländes, das im Wandel ist und neben der Wasserproduktion auch Platz macht für neue Ideen. Seit 2007 befindet sich nebenan das „Meerkabarett“ mit Gastspielen aus der Kabarettszene, neu ist der coole Co-Working-Space

Rund um den Rantumer Hafen tut sich viel . In der „Strandkorbmanufaktur“ kann man sich einen Original-Sylt-Strandkorb bauen lassen. Im Kontor der „Sylt Destillers“ – der nördlichsten Destille Deutschlands – lockt eine Auswahl von über 300 Whiskys. Köstliche Fischbrötchen mit fangfrischem Fisch gibt es beim „Hafenimbiss 24“, leckere Currywurst bei „De Lux Curry“. Lohnenswert ist ein Besuch in der „Kaffeerösterei Sylt“. Seit 2016 gibt es in Rantum Sylts erstes Café mit eigener Rösterei. Nebenan ist der Laden „Hafen 9“ eine Mischung aus Start-up und Second-hand: Es gibt handgefertigte Andenken und Wimpel von Sylt genauso wie einen kleinen Raum für coole Second-hand-Mode.


Flüge nach Sylt

Direktflüge nach Sylt gibt es von den deutschen Städten Frankfurt, Düsseldorf, Kassel, Mannheim, Stuttgart, München und Hamburg, von Luxemburg und von Zürich. Neu ist die einfache Anreise von Wien nach Westerland. Im Sommer 2025 wird die Nordseeinsel erstmals mit direkten Flügen von Wien aus angesteuert. Noch bis zum 6. September 2025 geht es mit Austrian Airlines einmal wöchentlich jeweils samstags in anderthalb Stunden von Wien nach Sylt und zurück, bei Erfolg eventuell sogar länger. 


♥ Offenlegung

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Sylt Marketing. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene. Der Artikel enthält Empfehlungslinks. Bei einer Bestellung erhalte ich eine kleine Vermittlungsprovision – natürlich ohne Mehrkosten für meine Leser:innen.

♥ Weiterreisen auf Sylt

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