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Besser wissen, besser reisen: 10 Fakten über die Niederen Beskiden

Wissbegierig um die Welt: Die Niederen Beskiden in den polnischen Woiwodschaften Kleinpolen und Karpatenvorland an der Grenze zur Slowakei sind ein unentdecktes und unberührtes Stück Polen. Neben wilden Wäldern und historischen Holzkirchen ist es vor allem die Geschichte der Lemken, die die Kultur in den Niederen Beskiden nachhaltig prägte.


Besser wissen, besser reisen: 10 Fakten über die Niederen Beskiden ♥ Lesezeit: 4 Minuten


Besser wissen, besser reisen: 10 Fakten über die Niederen Beskiden

Beskid Niski, die Niederen Beskiden, sind ein Gebirgsmassiv im südöstlichen Polen und der Ostslowakei. Der Gebirgszug liegt in den polnischen Woiwodschaften Kleinpolen und Karpatenvorland an der Grenze zur Slowakei. 

Die Niederen Beskiden sind von sanften Hügeln geprägt, das Gebirge ist überwiegend bewaldet. Die Wälder der Mittleren Karpaten und Ostkarpaten stehen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Besser wissen, besser reisen: 10 Fakten über die Niederen Beskiden

Der höchste Berg der Niederen Beskiden ist der Busov mit 1.002 Metern in der Ostslowakei, im polnischen Gebiet der Grenzberg Lackowa mit 997 Metern. 

In den Niederen Beskiden liegt das Siedlungsgebiet der Lemken, einer russinischen Volksgruppe. Die Lemken prägten die Kultur hier nachhaltig. Über Jahrhunderte lebten die griechisch-katholischen oder orthodoxen Bergbewohner in den Tälern der polnischen und slowakischen Karpaten. Ihr Siedlungsgebiet lag zwischen den Quellen des San und Poprad und wird historisch als Lemkenland bezeichnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Westverschiebung Polens wurden die Lemken in der „Aktion Weichsel“ aus den Niederen Beskiden vertrieben und in die vom Deutschen Reich wieder gewonnenen Gebiete umgesiedelt. Ziel war es, die eigenständige ethnische Identität der Lemken aufzubrechen und in die polnische Mehrheitsbevölkerung zu assimilieren.

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Der berühmteste Lemke war Andy Warhol. Seine Familie stammte aus der Stadt Medzilaborce auf der slowakischen Seite des Gebirges. Als Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts viele Lemken nach Nordamerika auswanderten, schlossen sich Warhols Eltern an.

Nach der Entstalinisierung kehrten ab 1956 ein paar wenige Lemken in ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet zurück. Heute sind die Lemken als ethnische Minderheit anerkannt.

Die Niederen Beskiden sind berühmt für die teilweise aus dem Mittelalter stammenden orthodoxen Holzkirchen der Lemken. Die wohl beeindruckendste Kirche steht in Kwiatoń. Seit 2013 gehört die Cerkiew św. Paraskewy, die St.-Paraskewi-Kirche, zum grenzübergreifenden UNESCO-Weltkulturerbe „Holzkirchen der Karpatenregion“.

In den Niederen Beskiden liegt der Duklapass. Der Karpatenübergang war Schauplatz heftiger Kämpfe im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Heute gibt es mehrere österreichische Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg und damit eine Erinnerung an jene Zeit, in der das Gebiet zu Österreich-Ungarn gehörte.

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Im Frühjahr und Sommer sind die Niederen Beskiden beliebt zum Wandern und Fahrradfahren, im Winter ziehen die Skigebiete Magura in Malastów und KiczeraSki in Pulawy Górne Touristen an. Neben der Kultur der Lemken zählen die Huzulenpferden in Regietów Niżne, eine Kreuzung aus robusten Wildpferden und Arabern, und Losie als Highlights: Einst war das Dorf bekannt als osteuropäisches Zentrum für Schmieröl. Die Lemken entwickelten daraus Petroleum und transportierten es bis ins Baltikum.

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