Der Frankenwald wird seinem Namen gerecht: Die Mittelgebirgsregion in Oberfranken besteht zur Hälfte aus Wäldern. Zum satten Grün der Baumwipfel gesellen sich weite Wiesentäler, sanfte Hügel und urige Dörfer. Gelegen zwischen Kulmbach im Süden, Kronach im Westen, Hof im Osten und Thüringen im Norden ist der Frankenwald überraschend vielseitig – und das am besten gehütete Geheimnis Oberfrankens.
Highlights im Frankenwald: Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps ♥ Lesezeit: 8 Minuten
#1 Highlights Frankenwald: Festung Rosenberg
Fachwerkstadt und Festungsstadt, Drei-Flüsse-Stadt und Lucas-Cranach-Stadt: Kronach trägt viele große Namen – und das zurecht. Die kleine Kreisstadt im gleichnamigen oberfränkischen Landkreis ist die Heimat von rund 16.000 Menschen und liegt am Fuße des Frankenwaldes. Hier fließen die Flüsse Haßlach, Kronach und Rodach zusammen. So entstand der Name Drei-Flüsse-Stadt. Eine Besonderheit ist das Stadtbild: Kronach hat einen dreistufigen Stadtaufbau. Am Ufer der Haßlach liegt die Vorstadt, darüber die von einer Stadtmauer umschlossene Altstadt und wieder darüber die Festung Rosenberg. Die Kronacher Altstadt ist fast vollständig erhalten und bezaubert mit Sandstein- und Fachwerkhäusern, Stadtmauern, Toren, Türmen und Gewölbekellern.
Über der Altstadt von Kronach thront die Festung Rosenberg stolz in exponierter Lage. Das darf sie auch: Trotz einer bewegenden Geschichte, mehrerer Herrscherwechsel und vieler Angriffe wurde die Festung nie von Feinden eingenommen. Der Name stammt aus dem Jahr 1249. Exakte Zahlen sind aber nicht belegt. Das Kronacher Stadtsiegel aus dem Jahr 1320 zeigt eine zinnenbekrönte Felsburg, auf deren Turm Rosen wachsen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden erstmals Basteien erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Festung über sich hinaus und die Anlage wurde stetig ausgebaut. Heute hat die Festung eine Fläche von 23,6 Hektar und gilt als eine der größten Befestigungsanlagen Deutschlands. Im ehemaligen Kommandantenbau befindet sich die „Fränkische Galerie“. Auf 1.000 Quadratmeter kann man eine Auswahl von 220 Meisterwerken aus Spätgotik und Renaissance in Franken besichtigen – auch von Kronachs berühmtesten Sohn, Lucas Cranach. Er war einer der bedeutendsten deutschen Maler der Renaissance und wurde in Kronach geboren.
Besonders cool: Wer will, kann in der Festung übernachten. Im Jahr 2019 zog das „JUFA Hotel Kronach“ in die Burgmauern und ermöglicht in einem eigenen Hotelbereich einen Urlaub mit Burg-Feeling. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes sind auch die „Rosenberg Festspiele“, die jedes Jahr im Sommer auf der Burg stattfinden. Zwischen Mai und August werden über den Dächern von Kronach Stücke der Weltliteratur, moderne Klassiker, Adaptionen von Komödien und Kinderstücke inszeniert. Fürs leibliche Wohl oder Drinks mit einer spektakulären Aussicht sorgt das Restaurant „Bastion Marie“ – mit einem tollem Panorama über Kronach.
#2 Highlights Frankenwald: Trimm-dich-Pfad der Seele
Die Festung Rosenberg ist malerisch umgeben von dichten Wäldern, blühenden Wiesen und weiten Feldern. Im Festungswald, der sich an die historischen Mauern anschließt, liegt ein Geheimtipp im Frankenwald, der die Seele berühren soll. Der 1,5 Kilometer lange „Trimm-dich-Pfad der Seele“ lädt seine Besucher zum Ruhe finden, Kraft tanken und zur Besinnung ein. Im Jahr 2014 wurde das in der Region einzigartige Projekt vom Verein „Ganzheitliche Gesundheit Lorenga® e.V.“ geschaffen. Seither gilt der Ort am Rande des Festungswaldes in Kronach als Kraftplatz. Loretta Steinhäuser und ihr Team sind überzeugt davon, dass dieser von einem besonderen Zauber umgeben ist.
Die Idee hinter dem „Trimm-dich-Pfad der Seele“ folgt keinen Regeln. Alles kann, nicht muss: Wer will, setzt sich unter die rauschenden Baumkronen und lässt den Platz einfach nur auf sich wirken – oder nimmt die Tafeln mit leicht ausführbaren Übungen als Anleitung für einen ganz besonderen Weg. So führen unter anderem ein an den Chakren orientierter 7-Stufen-Weg und die Kräfte eines nach Himmelsrichtungen angelegten Steinkreises über den Pfad. Über allem steht die Kraft des Waldes und die Möglichkeit, Stille zu genießen, energetisch Kraft zu tanken, in sich zu gehen – und auf dem Pfad vielleicht etwas Neues über sich selbst zu erfahren.
#3 Highlights Frankenwald: Wandern auf den FrankenwaldSteigla
Die Wälder spielen die Hauptrolle im Frankenwald. Die Mittelgebirgsregion in Oberfranken ist üppig grün bewachsen: Rund die Hälfte der Fläche besteht aus Wäldern. Unterwegs im Frankenwald sind dichte Baumkronen deshalb ein treuer Begleiter. Weil es rund 52.000 Hektar stehenden Wald gibt, hat die Region den Namen „Die grüne Krone Bayerns“ erhalten. Im Urlaub bedeutet das: Natur, soweit das Auge reicht, und viele Möglichkeiten, den Frankenwald zu Fuß zu erkunden.
Der Naturpark Frankenwald ist seit 2015 als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert und bietet 4.200 Kilometer markierte Wege. Das Gegenstück zu bekannten Weitwanderwegen wie dem FrankenwaldSteig sind die sogenannten „FrankenwaldSteigla“, die sich wie zarte Linien durch die Region schlängeln. Die Wanderwege sind zwischen fünf und 18 Kilometer lang und führen fast nur über naturnahen Untergrund, das heißt: auf nicht befestigten Wald- und Wiesenwegen. Die kürzeren FrankenwaldSteigla sind ideal für Halbtageswanderungen, auf den längeren ist man gerne mal einen ganzen Tag unterwegs.
#4 Highlights Frankenwald: Wandern „Entlang der Marter“
Insgesamt gibt es 31 FrankenwaldSteigla, auf denen man entspannt und entschleunigt den Frankenwald kennenlernen kann. Eine besonders schöne Strecke bietet das FrankenwaldSteigla „Entlang der Marter“: Unterwegs erlebt man weite Ausblicke ins Haßlach- und Kronachtal und kommt an 14 Martern und 7 Bildstöcken, der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung und der geheimnisvollen Waldkapelle vorbei. Martern sind typisch fränkischen Bildstöcke, die aus heidnischer Zeit stammen. Damals dachte man, dass die Seele eines auf nicht natürliche Weise verstorbenen Menschen nur in einem Stein Ruhe findet.
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Festung Rosenberg. Die Route führt über 15 Kilometer über alte und bereits oft begangene Wege. So wandert man unter anderem auf dem alten Franziskanerweg in Richtung des Wallfahrtsorts Glosberg. Im 18. Jahrhunderts wanderten auf diesem Weg auch die Franziskanermönche, um die Gottesdienste in Glosberg zu halten. Seit 1530 finden Wallfahrten nach Glosberg statt. In der Wallfahrtskirche steht das Gnadenbild: eine Marienfigur im Hochaltar, das aus dem 15. Jahrhundert stammt. 1727 soll die Muttergottesstatue in der kleinen Ortskapelle an drei Tagen blutige Tränen geweint haben. Ein anderes Highlight erreicht man nach der Wanderung über den steilen Weg hinauf auf den Rauschberg. Hier steht die im Jahr 1848 erbaute Waldkapelle St. Maria, in der noch heute Gottesdienste abgehalten werden.
#5 Highlights Frankenwald: Wasserschloss Mitwitz
Im Landkreis Kronach gilt die kleine Marktgemeinde Mitwitz als „das Tor zum Frankenwald“. Rund 2.800 Menschen leben hier. Mitwitz wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt – genauso wie das Wahrzeichen des charmanten Ortes: Schloss Mitwitz ist neben Mespelbrunn das bedeutendste Wasserschloss Frankens! Das opulente Renaissance-Wasserschloss ist umgeben von einem Wassergraben und einem weitläufigen Park. Das Schloss selbst besteht aus einem dreigeschossigen Vierflügelbau mit Satteldächern und vier Ecktürmen.
Über die Jahrhunderte machte das Wasserschloss Mitwitz einige schwere Zeiten durch: Es wurde zerstört, geplündert und brannte beinahe ab. Auch die Besitzer wechselten. Einst gehörte das Schloss den Herren von Schaumberg, später den Herren von Rosenau, die es 1575 an die Herren von Würtzburg verkauften. Als 1922 der Reichsrat Ludwig Freiherr von Würtzburg starb, starb mit ihm auch das adelige Geschlecht und das Schloss ging an die Familie von Cramer-Klett: Theodor II. von Cramer-Klett hatte 1903 die Mitwitzerin Annie von Würtzburg geheiratet.
Später sanierte, restaurierte und revitalisierte der Landkreis das Schloss und erhielt als Gegenleistung ein 99-jähriges Nutzungsrecht. Wer heute Schloss Mitwitz besichtigt, kann durch die Zeit reisen: In den Obergeschossen des Wasserschlosses gibt es zahlreiche originale Einrichtungsgegenstände aus der Zeit vom 16. bis zum 20. Jahrhundert zu sehen. Wer will, macht eine Führung durch das Schloss und taucht in die Geschichte von Mitwitz ein. Besonders lohnenswert ist die „Schlossführung im historischen Gewand“, die man über das Tourismusbüro Mitwitz buchen kann.
#6 Highlights Frankenwald: Europäisches Flakonglasmuseum
Im Frankenwald ist nicht nur die Natur die Hauptdarstellerin, auch viele Traditionen prägen die Region seit jeher. Ein Handwerk, das heute noch allgegenwärtig ist, ist die Glasherstellung. Bereits 1661 kamen Glasmacher aus Thüringen in den Frankenwald und gründeten in Kleintettau die erste Dorfglashütte. Der kleine Gemeindeteil des Marktes Tettau, in dem heute gerade mal 2.000 Menschen leben, liegt im nördlichen Teil des Naturparkes Frankenwald am Fuß des Rennsteiges.
Bereits 1622 wurde die Firma HEINZ-GLAS gegründet, die noch heute Glasflakons für die Parfüm- und Kosmetikindustrie produziert und veredelt. Einst wurde das Glas mit der Lungenkraft der Glasmacher und am Halbautomaten aufgeblasen, heute staunen Besucher über die hochmoderne Produktion der Firma. Von einer Tribüne aus kann man dabei zusehen, wie aus zähflüssigen Glastropfen filigrane Glasflakons entstehen. Absolut lohnenswert ist ein Besuch im „Europäischen Flakon-Glasmuseum“, wo man eine Reise durch 5.000 Jahre Glasgeschichte machen kann – von Ägypten, wo etwa 3000 v. Chr. die künstliche Erzeugung von Glas entdeckt worden sein soll bis in die Gegenwart. Zu sehen gibt es rund 7.000 Glasexponate und 2.500 Objekte aus der Sammlung der Münchnerin Beatrice Frankl. In der Dauerausstellung „Parfümflakons – Eine Zeitreise durch das 20. Jahrhundert“ dreht sich alle um Nobelmarken wie Chanel, Dior oder Guerlain.
Ein Highlight ist eine Führung durch Museumsleiter Sandro Welsch alias Hofparfümeur Pierre-François Pascal Guerlain, der Witziges, Erstaunliches und Poetisches aus der Duft- und Kosmetikgeschichte erzählt. Im Anschluss lockt das „Glascafé Kleintettau“, das direkt neben dem Museum liegt. Hier gibt’s günstige Mittagsmenüs, Snacks, Kaffee und Kuchen und einen kleinen Hofladen mit Produkten aus der Region.
#7 Highlights Frankenwald: Oelschnitzsee
Im Frankenwald gibt es eindeutig mehr Wälder als Seen, Bademöglichkeiten im Sommer locken aber an unterschiedlichen Orten. In der Rennsteigregion lohnt sich unbedingt ein Tag am Wasser des idyllischen Oelschnitzsee bei Steinbach am Wald. Der Stausee wurde zwischen 1984 und 1986 vom Landkreis Kronach angelegt und ist heute ein beliebter Treffpunkt. Der See ist bis zu 270 Meter lang und 100 Meter breit und hat eine Gesamtfläche von 2,1 Hektar. 2022 wurde der See generalsaniert.
Vor Ort ist alles da, was man an einem Badetag braucht. Am Ufer gibt es Liegewiesen, einen Minigolfplatz, eine Naturkneippanlage, einen Tretbootverleih, einen Spiel-und Erlebnisbereich und sogar eine E-Bike-Ladestation und Wohnmobilstellplätze. Im Sommer hat zudem die „Hütte am See“ mit einer schönen Terrasse geöffnet. Wer will, begibt sich auf die Rundwege um den See – zu Fuß, auf dem Fahrrad oder Mountainbike. Interessant ist auch der nahegelegene Naturerlebnispfad, auf dem man allerlei Wissenswertes rund um den Frankenwald und seine Flora und Fauna lernt.
#8 Highlights Frankenwald: Radspitze
Geht es um Berge im Frankenwald, dreht sich alles um die sanfte Landschaft des Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirges. Die Gipfel sind zwar nicht hoch, der Ausblick kann sich aber sehen lassen, egal wo man im Frankenwald nach oben wandert. Die höchste Erhebung im Frankenwald ist der Döbraberg ist mit 794,6 Metern. Ein besonderer Platz, um den Sonnenuntergang über dem Frankenwald zu sehen, ist die Radspitze – mit 678 Metern einer der höchsten Berge in der Region. Auf dem Berg befindet sich der Radspitzturm. Er wurde 1955 als gemauerter, 16 Meter hoher Turm erbaut und dann 1969 auf die heutige Höhe von 20 Metern erweitert. Steht man auf der Aussichtsplattform, hat man einen weiten Blick über den Frankenwald.
Tipp: Wer die schönsten Sonnenaufgangs- oder Sonnenuntergangsplätze im Frankenwald sucht, sollte sich das Instagram-Profil von Marco Kraus anschauen. Der gebürtige Frankenwald’ler ist berühmt für seine Fotos mit einer ganz besonderen Lichtstimmung und längst eine Art Botschafter der Region. Keiner weiß besser, wo die Sonne am schönsten auf- oder untergeht. Gerne gibt der Hobbyfotograf Tipps zu seinen Lieblingsorten und inspiriert Urlauber im Frankenwald mit Ausflugsideen.
#9 Highlights Frankenwald: Mit dem Henker durch Kulmbach
Wer die Antithese zu einer klassischen Stadtführung sucht, ist in Kulmbach genau richtig. Die Große Kreisstadt im gleichnamigen oberfränkischen Landkreis liegt am Zusammenfluss des Roten und Weißen Mains. Die Markgrafenstadt ist bekannt für die Plassenburg, die hoch über der Stadt thront und als eines der imposantesten und größten Renaissancebauwerke Deutschlands gilt, aber auch für ihr Bier: Seit Jahrhunderten prägt die Tradition des Bierbrauens die fränkische Stadt. Wie sehr, das erfahren Urlauber im „Bayerischen Brauereimuseum im Kulmbacher Mönchshof“.
Wer die Stadt abseits ihrer Klassiker kennenlernen möchte, sollte sich auf eine abendliche Tour mit dem Henker begeben – und ein großes Stück Geschichte lernen. Bis zum Jahr 1700 wohnte ein Henker im Kulmbacher Oberhacken, dessen Beruf berühmt und berüchtigt war. Bei der Führung „Mit dem Henker durch Kulmbach“ geht es mit spannenden und schaurigen Stories durch die Kulmbacher Altstadtgassen. Unterwegs dreht sich alles um Geschichten und Gesetze im Mittelalter, um Gesundheit und Medizin, um Leben und Tod und um den Henker, Hexen und Huren. Die Henker-Führungen finden 2023 noch am den Samstagen am 5. August, 16. September und 7. Oktober jeweils um 20 Uhr statt und dauern ca. 90 Minuten. Achtung: Bitte telefonisch anmelden, die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
#10 Highlights Frankenwald: Bad Steben
Ein völlig anderes Flair herrscht in Bad Steben im Hofer Land. Der kleine Markt ist die Heimat von knapp 3.400 Menschen und Tausenden Urlaubern, die hierher kommen, um die „kurvolle“ Seite des Frankenwaldes kennenzulernen. Denn Bad Steben ist das höchstgelegene Staatsbad in Bayern. Im 15. Jahrhundert kamen die ersten Gäste in den einstigen Bergbauort, um das Stebener Quellwasser zu trinken. Bereits 1444 gab es erste Berichte über die ausgezeichneten Quellen.
Am 8. Juni 1832 wurde Steben dann der Titel „Königlich Bayerisches Staatsbad“ verliehen. Wer heute nach Bad Steben kommt, darf einen Spaziergang durch den Kurpark nicht verpassen. Die Idee dazu entstand einst, als um das Jahr 1840 elegante Paare in Biedermeiertracht vor dem klassizistischen Badehaus Leo von Klenzes spazieren gingen. Die Gartenarchitekten Arthur Andreas Singer und sein Sohn Wolfgang kreierten den Kurpark nach Ideen des englischen, aber auch des spätromantischen Landschaftsparks.
Heute steht der Kurpark unter Denkmalschutz und wurde in die bayerische Denkmalliste als Gartendenkmal aufgenommen. Zwischen üppig blühenden Pflanzen sind die Säulenwandelhalle, das Kurhaus und natürlich die Therme die Highlights von Bad Steben. Die medizinischen Anwendungen sind weit über die Grenzen des Frankenwaldes bekannt: Mit der einzigartigen Heilmittelkombination aus Radon, Moor und Kohlensäure dreht sich hier im Urlaub alles um die Gesundheit. Regionaltypisch werden bei den Wohlfühl-Anwendungen im Wellnesszentrum der Therme Bad Steben auch Wiesenkräuter, heiße Schiefersteine oder Fichtenöl verwendet.
#11 Highlights Frankenwald: Lichtenberg
Im Landkreis Hof zieht ein außergewöhnlicher Rekord Besucher an. Auf einem Berg über dem Höllental thront mit der Stadt Lichtenberg eine der kleinsten Städte Bayerns. Rund 1.000 Menschen leben hier. Lichtenberg besitzt seit mehr als 670 Jahren die Stadtrechte. Ein weiterer Rekord sitzt im Rathaus an der Spitze: Mit Kristan von Waldenfels amtiert hier der jüngste Bürgermeister Bayerns. Auch eines der besten und bekanntesten Restaurants des Frankenwalds liegt im Herzen von Lichtenberg. Das mehrfach ausgezeichnete „Restaurant Harmonie“ serviert großartige Kreationen der fränkischen Küche und ist insbesondere berühmt für die legendäre Schiefertrüffelsuppe.
Das Wahrzeichen der Stadt erhebt sich weit über der Landschaft: Die Ruine der Burg Lichtenberg blickt auf eine bewegende Geschichte zurück. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gebäude durch kaiserliche Truppen niedergebrannt und später wieder aufgebaut. Doch das Glück hielt nicht lange: 1682 brannte die Burg erneut ab. Seither sind nur die Ruinen der Burg erhalten. Steht man heute an den historischen Mauern, reicht der Blick weit über den Frankenwald und Thüringen. Denn Lichtenberg liegt direkt an der Grenze zu Thüringen – und einst unmittelbar an der Grenze zur ehemaligen DDR.
#12 Highlights Frankenwald: Haus Marteau
Lichtenberg ist nicht nur berühmt für seine Burgruine, sondern auch für eine einzigartige Institution voller Kultur und Klänge. Inmitten eines Landschaftsparks liegt in abgeschiedenen Lage am Ortsrand eine denkmalgeschützte Villa mit großer Musikgeschichte: „Haus Marteau“ ist eine internationale Musikbegegnungsstätte, die einst von dem Geiger Henri Marteau gegründet wurde. Er kam 1911 erstmals nach Lichtenberg und ließ die Villa in den Jahren 1912 und 1913 errichten.
Nach seinem Tod 1934 lebte Marteaus Witwe Blanche noch bis zum Jahr 1977 in der Villa. Ihrem Wunsch entsprechend, wollten die Erben die Villa einer Nutzung im Andenken an Henri Marteau zuführen und verkauften es an den Bezirk Oberfranken. Seit 1982 dient das Haus als Internationale Musikbegegnungsstätte und fördert hochbegabte junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, die in ruhiger und familiärer Atmosphäre konzentriert arbeiten können. Etwa 40 Meisterkursen für klassische Instrumente und Gesang finden hier jährlich statt.
Spektakulär ist der neue unterirdische Unterrichts- und Konzertsaal, der mit seiner hervorragenden Akustik und seiner spektakulären Architektur deutschlandweit für Interesse sorgt. Architekt Peter Haimerl ließ sich von der Bergbau-Geschichte Lichtenbergs inspirieren und baute unter anderem bis zu 13 Meter lange, ineinanderlaufende Granitspitzen an die Decke und die Wände.
#13 Highlights Frankenwald: Frankenwaldsee
Südlich von Lichtenberg im Landkreis Hof liegt mit dem Frankenwaldsee ein blaues Juwel und ein kleines Naturparadies. Der 4,3 Hektar große See befindet sich in waldreicher Lage und lädt nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Spazieren ein. Um den Frankenwaldsee führt ein idyllischer Rundweg. Zum Entspannen gibt es am Ufer zudem Relaxbänke, Liegewiesen und einen Spielplatz, außerdem eine Feuerstelle für Lagerfeuer, Umkleiden und Duschen. Für die kulinarische Pause lockt der Biergarten, für kunstvolle Momente die Seebühne mit ihren Musikhighlights.
Wer will, kann auch am Wasser übernachten: Direkt am See befindet sich der Campingplatz von „Höllental Camping“. Der Platz wird seit 2021 privat geführt, ist ganzjährig geöffnet und bietet etwa 190 Stellplätze mit Strom für Dauercamper und Touristen. Das Areal ist stolze vier Hektar groß und schmiegt sich südlich direkt an das Gelände des Frankenwaldsees. Im Urlaub lockt aber nicht nur Badespaß, sondern die gesamte Naturkulisse der Gegend: In unmittelbarer Nähe liegen das Naturschutzgebiet Höllental und zahlreiche Wander- und Fahrradwege.
#14 Highlights Frankenwald: Hofer Wochenmarkt & Wärschtlamo
Im Urlaub im Frankenwald darf ein Ausflug nach Hof nicht fehlen. Ganz im Norden Oberfrankens gelegen ist die kreisfreie Stadt an der Saale Mittelpunkt des Hofer Landes und die größte Stadt der Region. „In Bayern ganz oben“ sagen die Hofer gerne über ihre Stadt. Ein Geheimtipp in Hof ist eine kulinarische Tour durch die Altstadt und über den Hofer Wochenmarkt. Denn in Oberfranken dreht sich vieles um Genuss. Kein Wunder, schließlich gibt es hier nachweislich die größte Brauerei-, Bäckerei- und Metzgereidichte der Welt! 2018 wurde Hof vom bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als einer der „100 Genussorte Bayerns“ ausgezeichnet.
In Hof ist der Wärschtlamo der Held der Stadt und der Inbegriff der Hofer Lebensart. „Wärscht“ meint im Dialekt die Wurst, „Mo“ einen Mann. Der Wärschtlamo ist also ein Mann, der in der Stadt seine Würste verkauft. In Hof reicht die Geschichte der Wärschtlamänner auf über 150 Jahre zurück. Dabei handelt es sich nicht nur um einen, sondern um sechs Wärschtlamänner, die verteilt über die Hofer Fußgängerzone die echten Hofer Wärscht verkaufen: „Wienerla“, „Gnagger“, „Bauern“ oder „Weisa“. Untrennbar mit ihnen verbunden sind die mobilen Messingkessel, die seit 1871 den Wurstsud mittels Kohlenglut warm halten und noch heute, ausgekleidet mit echtem Zinn, für jeden Wärschtlamo individuell gefertigt werden.
Der „Kulinarische Stadtspaziergang“ findet 2023 an den Samstagen am 12. August, 16. September, 14. Oktober und 11. November jeweils um 10:30 Uhr statt und dauert etwa zwei Stunden. Es lohnt sich, hungrig zu erscheinen, denn es gibt vielerlei zu verkosten – von salzigen bis hin zu süßen Spezialitäten.
#15 Highlights Frankenwald: Frankenwald-Chalets
Wer eine außergewöhnliche Unterkunft im Frankenwald sucht, sollte ins malerische Wilhelmsthal fahren. Die auf Tälern und Höhen verzweigte Gemeinde ist ein beliebtes Ferien- und Ausflugsziel – und bietet eine der spannendsten Übernachtungsarten im Frankenwald. Erst seit Kurzem haben die „Frankenwald-Chalets“ geöffnet. Dabei handelt es sich um hölzerne Chalets in ruhiger Lage inmitten der Natur des Frankenwaldes.
Die Chalets bieten auf etwa 18 Quadratmeter alles, was man braucht: ein Queensize-Bett und ein Schlafsofa, ein modernes Bad mit Dusche, WC und Waschtisch und einen offenen Wohn-Essbereich mit voll ausgestatteter Kochgelegenheit. Jedes Chalet hat zudem eine eigene Terrasse mit einem Holzkohlegrill und einem eigenen Parkplatz. Wer will, kann direkt aufs Rad umsteigen: Die „Frankenwald-Chalets“ bieten einen eigenen E-Bike-Verleih. So geht es im Nu auf die Radwege der Region oder zum Einkaufen oder Essen: Supermarkt und Restaurants liegen nur etwa zwei Kilometer entfernt.
♥ Offenlegung
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Frankenwald Tourismus. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene.
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