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Unentdeckte Ostküste von Sri Lanka: Paradies unter Palmen im „Sun Siyam Pasikudah“ 

Sri Lankas Osten: ein unbeschriebenes Blatt – und doch voller Geschichten. Bis Anfang der 1980er Jahre galten die Strände in der Ostprovinz als Geheimtipp. Dann kamen der Bürgerkrieg und der Tsunami – und die Region verwaiste. Heute öffnet sich der Osten der Insel wieder dem Tourismus. Die Regierung investiert in die Infrastruktur, neue Hotels eröffnen – wie das Fünf-Sterne-Resort „Sun Siyam Pasikudah“, das 2024 in seine erste Saison geht.


Unentdeckte Ostküste von Sri Lanka: Paradies unter Palmen im „Sun Siyam Pasikudah“ ♥ Lesezeit: 8 Minuten


Die Strecke gleicht einem Slalom. Das Auto gleitet in sanften Schwüngen vorbei an Tuk-Tuks, Mopeds und PKWs, mal rechts, mal links, mal geradeaus. Obwohl die Straße voll ist, ist der Verkehr fließend und nur manchmal durchbrochen von einem kecken Hupen. Die Landschaft verändert sich stetig. Schon am Stadtrand von Colombo werden die Gebäude kleiner, die Straßen staubiger und die Palmen dichter. Je weiter es gen Osten geht, desto üppiger wird die Vegetation. Sri Lanka bietet Grün im Überfluss: Kokosplantagen, Reisfelder, Savannen, Seen und Lagunen ziehen am Autofenster vorbei.

Dann ein abruptes Bremsen. Am Straßenrand steht ein Elefant, als gehöre er zum Straßenverkehr. Ungerührt schnappt er sich ein Grasbüschel und lässt sich nicht beirren von den vorbeifahrenden Autos. Elefanten gelten auf Sri Lanka als heilig. Seit Jahrtausenden leben die majestätischen Tiere in dem Inselstaat. Im Laufe der Geschichte ist ihre Population allerdings geschrumpft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es noch 20.000 wildlebende Elefanten, Schätzungen zufolge sind es heute nur noch 6.000 Tiere. Es heißt, dass es Glück bringt, wenn man nach der Ankunft auf Sri Lanka einem Elefanten begegnet: „Ayubovan!“ – „Willkommen!“

Ostküste von Sri Lanka

Die Ostküste von Sri Lanka erstreckt sich von Trincomalee im Nordosten bis zum Yala-Nationalpark im Südosten der Insel. Einige der schönsten Strände des Landes liegen hier: Nilaveli bei Trincomalee, Passekudah und Kalkudah oder die Surferhochburg Arugam Bay südlich von Pottuvil. Dazwischen erstreckt sich eine üppig grüne Landschaft aus Kokosplantagen, Reisfelder und künstlich geschaffenen Lagunen. Unterwegs stößt man hier und dort auf ein verfallenes Gebäude. Einige Spuren von Bürgerkrieg und Tsunami sind noch zu sehen, doch der Osten arbeitet an seiner Wiederauferstehung. Die Regierung investiert in die Region, die Bewohner freuen sich auf die Rückkehr der Touristen.

Etwa in der Mitte der Ostküste liegen die Strände von Kalkudah und Passekudah, die wegen ihrer geschützten Lage durch ein vorgelagertes Riff ideal zum Baden sind. Kalkudah Bay ist ein zwei Kilometer langer Strandabschnitt, der Strand von Passekudah erstreckt sich über eine Länge von vier Kilometer südlich von Kalkudah. Das kombinierte Gebiet beider Strände wurde 1973 zum nationalen Ferienort erklärt. Bis Anfang der 1980er Jahre galten Kalkudah und Passekudah als Geheimtipp. Doch dann kam der Bürgerkrieg. Hotels waren von den Rebellen besetzt oder geplündert, Tourismus war unmöglich. 2004 folgte die nächste Katastrophe: Als ein Tsunami auf Sri Lanka zurollte, zerstörte er 70 Prozent der Ost- und Südküste. Heute – nach Bürgerkrieg und Tsunami – öffnet sich der Osten der Insel wieder dem Tourismus. 2011 wurde das erste neue Resort eröffnet, weitere folgten, allesamt zwischen Meer, Sand und Palmen und mit einer verbesserten Infrastruktur. 

„Sun Siyam Pasikudah“ an der Ostküste von Sri Lanka

Es ist still, nur das Rauschen des Indischen Ozeans, das Plätschern des Pools und die kecken Rufe tropischer Vögel sind zu hören. Manchmal weht eine laue Brise wie ein leises Wispern durch die Zweige und Blätter der Pflanzen im tropischen Garten des neuen Fünf-Sterne-Boutique-Resort „Sun Siyam Pasikudah“. 34 Suiten und Villen verteilen sich im üppigen Grün der Anlage, die am Indischen Ozean in Passekudah liegt. Ursprünglich im Jahr 2014 als „Sun Aqua Pasikudah“ eröffnet, wurde das Resort 2020 Teil der „Sun Siyam Resorts“, die sechs Privatinseln auf den Malediven betreiben. Nach einem Umbau öffnete das „Sun Siyam Pasikudah“ im Winter seine Türen – und startet 2024 in seine erste Saison.

Passikudah steht für Erholung pur, denn rund um die Hotels, die nach dem Tsunami aufgebaut wurden, gibt es kaum Ablenkung in der noch wenig erschlossenen Ostprovinz der Insel. Die Hauptrolle spielt der Indische Ozean, der hier sanft und badewannenwarm plätschert. Einer, der Passikudah wie seine Westentasche kennt, ist Arshed Refai. Der General Manager vom „Sun Siyam Pasikudah“ ist durch seine Geschichte eng verbunden mit seinem Arbeitsplatz. Schon im „Sun Aqua Pasikudah“ sah er als Betriebsleiter das Resort wachsen. Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in Passikudah begleitete er alle Bauphasen im neuen Resort. „Ich bin ein waschechter Colombo Boy, aber jetzt hier zu Hause“, sagt er lächelnd. Mit der lokalen Bevölkerung in Passikudah trat er von Anfang an in Kontakt. „Die Leute waren sofort aufgeschlossen“, erzählt er. „Sie haben schnell erkannt, welche Chancen sich ergeben. Der Tourismus bringt nicht nur Menschen, sondern auch Arbeitsplätze und neue Aufgaben für die lokale Community.“

Sri Lanka: Das Land der Kokosnuss 

Das spürt man, sobald man im Resort eincheckt. Schon in der weitläufigen Lobby mit ihrer hohen Decke ist das Handwerk der Region sichtbar. Opulente Deckenleuchten hängen in dem hallenartigen Gebäude, umwickelt von dünnen Seilen, die aus den Fasern der Außenschalen von Kokosnüssen gewebt werden. Ein Teil der DNA der „Sun Siyam Resorts“ ist es, die Traditionen und das Handwerk der Bevölkerung in ihre Resorts aufzunehmen. Im Falle von Passikudah liegt ein großer Fokus auf maßgeschneiderten Möbeln und Tischlerarbeiten von lokalen Handwerkern, aber auch auf der Kokosnuss. Kein Wunder: Neben Textilien, Tee und Edelsteinen sind Kokos-Produkte die wichtigsten Export-Produkte. Der Inselstaat ist der viertgrößte Kokosnuss-Produzent der Welt. 

Es gibt rund 30 verschiedene Sorten Kokosnusspalmen weltweit, in Sri Lanka sind zwei Sorten beheimatet: die hochwachsende Typica-Palme und die „Thembili“ oder „King Coconut“, die in der ayurvedischen Medizin als „Baum des Lebens“ und natürliches Antiaging-Mittel gilt. Kokosnusspalmen werde vielseitig genutzt. Fast jedes Curry wird mit Kokosmilch zubereitet, aus den Flocken entstehen würzige Sambols. Die Fasern der dicken Außenschale werden zu Seilen, Körben, Matten und Teppichen verarbeitet oder dienen als Füllmaterial für Matratzen und Polster und zur Wärmedämmung, das Holz wird zum Haus- und Schiffbau, aber auch für Möbel oder Haushaltsgegenstände verwendet. Die Blätter der Palmen werden geflochten und dienen als Dachverkleidung. 

Urlaubsparadies an der Ostküste von Sri Lanka

Der Infinity-Pool im „Sun Siyam Pasikudah“ wirkt, als würde er in den Indischen Ozean ragen. Vom Beckenrand sind es dann auch nur wenige Schritte ans Meer. Zwischen zahlreichen Palmen stehen Schirme, Strandbetten und Sitzsäcke am Strand, links ein Beachvolleyballplatz, rechts eine Strandbar mit Schaukeln. Im „Beach Shack“ werden tropische Fruchtsäfte oder eine frische Kokosnuss serviert, die gerade noch an einer Palme hing. Das Dach der Strandbar besteht aus geflochten Palmblättern. Davor thront ein Schild mit dem Drink des Tages. Sein wichtigster Bestandteil? Der Palmenschnaps Arrack, der aus dem Blütensaft der Kokospalme entsteht. 

Als das Resort in seiner Umbauphase war, kam es zu einer ersten Bestandsaufnahme. Dabei ging es nicht nur darum, was neu werden sollte, sondern auch darum, was bleiben kann. „Wir haben uns bei jedem Stück gefragt, ob es ein zweites Leben erhalten kann“, erzählt Arshed Refai. „Heute gibt es neben maßgeschneiderten Möbeln, Kronleuchtern und Tischlereiartikel von lokalen Handwerkern auch zahlreiche upcycelte Stücke“, erklärt Arshed Refai.  Mit den Kreativdirektoren Lee McNichol und Jose Rivero von Studio Sixty7 in London wurde das gesamte Anwesen neu gestaltet, ohne zu sehr in seine ursprüngliche Struktur einzugreifen. Fast jedes Möbelstück hat eine eigene Geschichte, die Arshed gerne seinen Gästen erzählt, egal ob die opulenten Lampen mit Kokosnussfasern, handgetöpfertes Geschirr oder der Tresen der Strandbar, den er selbst in einer spontanen Aktion gezimmert hat.

Lokale Community an der Ostküste von Sri Lanka

Die Nähe zu Land und Leuten soll den Gästen im „Sun Siyam Pasikudah“ vermittelt werden. Deshalb werden viele Aktivitäten angeboten, die inspiriert von der lokalen Community sind. „Wir bieten unseren Gästen nicht nur einen außergewöhnlichen Urlaub, wir stärken auch die Anwohner vor Ort, indem wir ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und das Wirtschaftswachstum fördern“, sagt Arshed. In Rücksprache mit einigen Bewohnern Passikudahs entstanden zahlreiche authentische Begegnungen.

So kommt ein Ehepaar aus dem Dorf in das Resort und zeigt, wie die Blätter der Kokospalmen geflochten werden, sodass sie am Ende als Dachverkleidung dienen können. Ein Handwerk, das eine lange Tradition in Sri Lanka hat und noch heute im Alltag fest verwurzelt ist. Bei einer Fishing Village Tour steht eine andere Tradition im Fokus: Hier geht es an die umliegenden Strände, wo morgens von den Fischern an Land geholt wird, was das Meer ausgespuckt hat. Das Meer schimmert in Blautönen, im Sand liegen die bunt bemalten Boote der Fischer. Die Fischerei ist einer der Hauptberufe der östlichen Provinz. Das merkt man auch am Markt im nahegelegenen Dorf Valaichenai: Hier stapeln sich Melonen, Ananas, und Bananen neben Gemüse, Gewürzen und natürlich Fisch.

Kochkurs am Strand

Die singhalesische Küche spielt im „Sun Siyam Pasikudah“ eine wichtige Rolle. Das Restaurant bietet eine täglich wechselnde Karte mit regionalen Produkten, der Fisch kommt beinahe täglich frisch rein. Auch einen Superlativ gibt es: Das Resort hat den größten Weinkeller an der Ostküste Sri Lankas! Die Küche des Landes ist eine Verschmelzung von indischen, arabischen, malayischen, portugiesischen, holländischen und englischen Gerichten, die den Inselstaat über Jahrhunderte geprägt hat. Der gemeinsame Nenner der verschiedenen Einflüsse sind feurige, würzige, exotische und aromatische Komponenten. 

Der Klassiker sind cremige Currys, die üblicherweise in mehreren kleinen Schüsseln serviert werden. Neben Reis, Papadam und Curry – zum Beispiel Fish ambul thiyal (Saures Fischcurry), Parippu (Linsen Curry), Kukul mas Curry (Hühnchen Curry) oder Ala Hodi (Kartoffel Curry) – werden auch ein bis zwei Salate und Gemüsearten und natürlich Coconut Roti gereicht. Als Gast im „Sun Siyam Pasikudah“ gibt es die singhalesische Food-Experience sogar am Strand. Der Chefkoch baut seinen Gasherd nur wenige Meter entfernt vom Indischen Ozean auf und lädt zu einem Kochkurs unter Palmen ein, bei dem er die Zubereitung eines traditionellen Currys erklärt und im Anschluss in einer Bilderbuchkulisse serviert. Mehr Paradies unter Palmen ist kaum möglich. „Ayubovan!“ – „Willkommen“!


Kurz & knapp

Reisezeit

Das Klima auf Sri Lanka ist tropisch. Die beste Reisezeit für die Ostküste von Sri Lanka ist von Mai bis Oktober. Dann gibt es das ideale Urlaubs- und Reisewetter – mit durchschnittlichen Temperaturen von 30 Grad. Auch der Indische Ozean erreicht eine Wassertemperatur von 30 Grad.

Anreise

Von Deutschland, Österreich und der Schweiz führen die meisten Flüge über Dubai oder Doha mit Emirates oder Qatar Airways. Die Flugzeit beträgt insgesamt rund zehn Stunden. Saisonal gibt es auch Direktflüge, z. B. von Sri Lankan Airlines ab Frankfurt oder von Edelweiss ab Zürich.

Einreise

Für die Einreise benötigt man einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist, ein Visum (für aktuell $ 50, ca. 46 Euro) und ein Einreiseformular (Arrival Card). Zudem muss man im Besitz eines gültigen Rückflugtickets oder Weiterreisetickets sein. Touristen aus Österreich, aus Deutschland und aus der Schweiz müssen ihr Visum online unter www.srilankaevisa.lk beantragen. Das Online-Einreiseformular kann man frühestens acht Tage vor der Ankunft oder am Flughafen Colombo ausfüllen. Noch ausführlichere und ständig aktualisierte deutschsprachige Informationen zur Einreise gibt es auf sri-tours.at.

Anfahrt

Die Fahrt vom Flughafen in Colombo im Westen des Inselstaates in das „Sun Siyam Pasikudah“ an der Ostküste von Sri Lanka dauert rund sechs Stunden. Das Resort organisiert den Transfer.

Unterkunft

Die günstigste Suite im „Sun Siyam Pasikudah“ für zwei Personen ist mit einem aktuellen Sonderangebot bis Ende Juni ab € 116 (statt € 193) pro Nacht mit Frühstück und ab € 144 (statt € 240) mit Halbpension buchbar (plus 30% Steuern und Gebühren). Im Juli und August liegen die Preise bei € 253 (statt € 422), im September und Oktober bei € 155 (statt € 259).

Ausstattung

34 Villen, die im tropischen Garten oder am Sandstrand liegen, sind ausgestattet mit einem oder zwei Schlafzimmern und verfügen teilweise über einen privaten Pool. Das Resort bietet ein vielfältiges gastronomisches Angebot, vom Restaurant mit einer täglich wechselnden Speisekarte über Sri Lankas größten Weinkeller an der Ostküste und einer umfangreichen Teeauswahl im „Tea House“ bis hin zum „Slice & Grill“ am Pool und der Strandbar „Beach Shack“.

-> Buchen: „Sun Siyam Pasikudah“

Aktivitäten

Das Resort arrangiert Tagesausflüge zu Attraktionen an der Ostküste von Sri Lanka, z. B. dem Sigiriya-Felsen und dem Höhlentempel von Dambulla, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Von Mai bis September werden Walbeobachtungstouren und Besuche in Polonnaruwa und dem Minneriya National Park angeboten. Der Nationalpark gilt als einer der besten Orte, um Asiatische Elefanten zu sehen.


Offenlegung

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Pressereise. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene. Der Artikel enthält Empfehlungslinks. Bei einer Bestellung erhalte ich eine kleine Vermittlungsprovision – natürlich ohne Mehrkosten für meine Leser.

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