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Nicht nur am St. Patrick’s Day: 7 grüne Orte in und um Dublin

Wenn die Iren am 17. März ausgelassen ihren Nationalheiligen St. Patrick feiern, scheint die ganze Welt dabei zu sein: Rund 150 Wahrzeichen - von der chinesischen Mauer bis zur Christusstatue in Rio de Janeiro - werden grün beleuchtet. Der St. Patrick's Day ist aber längst nicht der einzige Tag, an dem die "grüne Insel" ihrem Namen mehr als gerecht wird.

1. Ha’Penny-Bridge: Spaziergang unter Palmen in Dublin

St. Patrick's Day: 7 grüne Orte in und um DublinSt. Patrick's Day: 7 grüne Orte in und um Dublin

Keine Frage: Geht es um den buntesten Bezirk Dublins, gewinnt Temple Bar ganz klar: Im bekanntesten Stadtteil der irischen Hautstadt ist es knallbunt, laut und vor allem voll. Ebenso ein Touristenmagnet, aber weniger überlaufen und vor allem um einiges grüner ist die Gegend rund um die berühmteste Brücke der Stadt, der Ha’Penny Bridge, die Temple Bar mit dem Bachelor’s Walk verbindet. Weil mir auf der Ha’Penny Bridge zu viele Touristen herumwuselten, ging ich nicht über die Brücke, sondern spazierte entlang der Promenade auf beiden Uferseiten. Die Wege sind hier von Laumbäumen gesäumt – und zwischendurch wachsen üppig grüne Palmen, die dem rauen Wetter in Dublin tatsächlich standhalten. Übrigens: Die Ha’Penny Bridge trägt ihren lustig klingenden Namen aufgrund der Maut, die man hier einst zahlen musste, um über den Liffey zu gelangen: einen halben Penny.

2. Trinity College: Abhängen am College Green in Dublin

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Bei einem Städtetrip mag es auf den ersten Blick verwunderlich klingen, sich das Unigelände anzuschauen, in Dublin ist das aber etwas anderes: Das berühmte Trinity College wurde bereits 1592 gegründet und zählt zu den ältesten (und besten!) Unis der Welt. Doch es ist nicht nur die Geschichte der Uni, die fesselnd ist, es ist vor allem der Campus, für den man sich Zeit nehmen sollte, immerhin kann man hier 190.000 Quadtratmeter erkunden: Ob die alte Bibliothek, das Book of Kells (das berühmteste mittelalterliche Manuskript der Welt), der Glockenturm, die Kapelle oder die unzähligen Pubs rund um den Campus: Hier vereinen sich Geschichte, Architektur, Kultur und Spaß zu einer einzigartigen Mischung – und die genießt man umgeben von unzähligen Grünflächen, obwohl man mitten in der Stadt ist. Dass man den Campus bzw. das Gelände hier auch College Green nennt, sagt eigentlich alles.

3. Malahide Castle & Gardens: Royal Relaxen 

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Es dauert nicht mal eine halbe Stunde, bis man von Dublin den Hafenort Malahide erreicht. Das klitzekleine Örtchen wäre an sich schon einen Besuch wert, es ist aber ein Schloss, das Touristen und Locals hier anlockt: Malahide Castle stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde einst von der Talbot-Familie bewohnt. Seit die Familie das Schloss an das County Dublin verkaufte, sind das Gebäude und die umliegenden Gärten öffentlich zugänglich – und die können sich wirklich sehen lassen. Die Gartenfläche ist akkurat gestutzt, saftig grün und macht fast 100 Hektar aus, dazu kann man neben dem Schloss auch noch einen Botanischen Garten besichtigen. Die Schlossführung, die in etwa eine Stunde dauert, hat mich nicht wirklich überzeugt, dafür aber die Schlossgärten, die eben nicht nur von Touristen besucht werden, sondern auch von vielen Iren.

4. Howth: Das perfekte Irland-Feeling 

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Das perfekte Rosamunde-Pilcher-Feeling (also hohe Klippen, raues Meer, weißer Leuchtturm) bekommt man, wenn man von Dublin aus eine halbe Stunde in den malerischen Fischerort Howth fährt. Kommt man hier an, ahnt man schon: Grüner wird’s nicht! Howth liegt direkt am Meer und hat sagenhaft-romantische Klippen mit einem zauberhaften Leuchtturm, die man richtig gut erwandern kann. Entweder man spaziert einfach alleine los und lässt sich treiben – oder man bucht Shane O’Doherty, seines Zeichens einer der besten, lustigsten (und romantischsten!) Guides, mit denen ich je unterwegs war. Mal abgesehen davon, dass er quasi das Wikipedia von Howth ist und jeden Weg und jede Story des Ortes kennt (und jeden Klatsch!), hat er mir auch meinen ganz persönlichen Rosamunde-Pilcher-Moment beschert, indem er mir auf einer malerischen Klippe ein Gedicht von W. B. Yeats vortrug. Hätte ich nicht im Anschluss einen Termin gehabt, wäre ich vermutlich heute mit ihm verheiratet ;-).

5. Howth Castle: Tea time im Schloss

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Ganz ehrlich: Ich bin nicht der größte Fans von Schlössern (und stundenlangen Führungen darin), daher hätte ich bei meinem Trip nach Howth vermutlich nie entschieden, mir Howth Castle anzuschauen. Ich landete dank meinem spontanen Guide völlig ungeplant dort, bekam kurzfristig eine exklusive Blitzführung und eine kleine Teatime im Schlossgarten – und war begeistert. Das Schloss wirkt mehr wie eine romantische Burg, ist authentisch und ungekünstelt – und es kommen wenige Touristen, da Howth Castle ein bisschen außerhalb liegt. Das macht den Charme des Schlosses aus, denn wenn man wie ich alleine zu Gast ist und einen Tee im Garten schlürft, fühlt man sich beinahe wie eine Schlossbesitzerin – zumindest diese eine Teelänge lang. Das Highlight der gigantischen Außenanlage sind jedoch die Gärten, die außerhalb des Schlossgartens liegen …

6. Howth Gardens: Magie im Zauberwald

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Was hier den Namen „Gardens“ trägt, verdient eigentlich den Titel „Zauberwald“: Direkt hinter Howth Castle erstreckt sich der „Garten“, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde: Rund 2.000 verschiedene Pflanzen wurden damals gepflanzt. Was jedoch völlig anders ist als in jedem anderen künstlich angelegtem Garten: Hier gibt es keine Ordnung und kein System: Die Pflanzen dürfen wachsen, wie sie wollen – und das tun sie. Und weil sie das schon sehr lange tun, sind die „Howth Gardens“ eine Mischung aus Zauberwald und Dschungel, in dem man auf schmalen, holprigen Pfaden, über verwachsene Treppen, unter üppigen Rhododendren und dicken Baumstämmen spaziert. Das endlose Grün, die Geräusche, die Gerüche – es ist eine ganz besondere Magie, die hier zu spüren ist. Das kann auch an „Aideen’s Grave“ liegen, einem Dolmen von geschätzten 75 Tonnen Gewicht mit einer tragischen Geschichte: Aideen war der Sage nach die Frau von Oscar – und starb an gebrochenem Herzen, als ihr Mann in einer Schlacht fiel. Eine Geschichte übrigens, die den irischen Dichter W. B. Yeats zu einem Gedicht inspirierte … (das zweite Gedicht, das mir Shane vortrug – und ja, ich hatte kurzfristig erneut weiche Knie.)

7. Portmarnock: Romantik am Küstenweg

St. Patrick's Day: 7 grüne Orte in und um Dublin St. Patrick's Day: 7 grüne Orte in und um DublinGanz ehrlich: Als ich nach meiner Tour durch Malahide Castle & Gardens zurück nach Dublin fahren sollte, wollte ich nicht fort von der Küste – und entschied mich spontan, nicht die Bahn zurückzunehmen, sondern einen Teil der Strecke zu Fuß zu gehen – entlang der Küste. Die Idee war in der Theorie gut, in der Praxis verirrte ich mich und fand die Bahnstation, die ich alternativ ansteuern wollte, natürlich nicht. Also ging ich weiter und weiter, kilometerweit am Strand, auf endlosen Küstenstraßen – und entdeckte plötzlich einen Küstenweg hoch auf den Klippen, mit einem unglaublich tollen Panorama und der vollen Dosis Irland-Feeling. An jenem Tag marschierte ich zwar 15 Kilometer zusätzlich, das war es aber wert. Nachträglich fand ich heraus, dass dieser Küstenweg in der Gegend des kleinen Ortes Portmarnock ist, etwa in der Mitte von Malahide und Howth. (Spoiler Alert: Ich schaffte es tatsächlich ohne Hilfe zurück nach Dublin. Und ohne Shane.)


Offenlegung & Infos

Tourism Ireland hat mich eingeladen, nach Dublin und Umgebung zu reisen. Meine Reportage wurde in der Zeitschrift miss veröffentlicht. Und zum Howth-Guide Shane verlinke ich aus Gründen (und weil wir fast geheiratet hätten).

(Werbung, unbezahlt / Pressereise / Ortsnennung und Verlinkung)

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2 Kommentare

  1. Ein schöner Beitrag zu diesem tollen Land. Meine Irland Reise ist leider schon wieder viel zu lange her, da bekomme ich gleich Lust auf Wiederholung 🙂

    Liebe Grüße
    Manuela

    • Jasmin Kreulitsch Jasmin Kreulitsch

      Liebe Manuela,
      vielen Dank! Ich war auch sehr begeistert von Dublin und Umgebung – und darf im Mai nach Nordirland auf „Game of Thrones“-Tour – bin schon sehr gespannt!
      Liebe Grüße,
      Jasmin

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