Laut einer Legende ist Mykonos das Werk von Herakles: Er besiegte zwölf Riesen, warf sie ins Meer – und daraus entstand die kleine Kykladen-Insel. In den 1950er- und 1960er-Jahren entdeckten die ersten Promis Mykonos, später kamen der internationale Jetset, Freigeister und Nachtschwärmer. Das Party-Image hält sich seither hartnäckig, ist aber längst nicht alles, was die Bilderbuchinsel zu bieten hat.
Magisches Mykonos: Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten auf Mykonos ♥ Lesezeit: 7 Minuten
#1 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Mykonos-Stadt
Im Westen der Insel gelegen ist Mykonos-Stadt der Hauptort und das Herz von Mykonos. Die Stadt, die auch Chora genannt wird, wurde auf einer Halbinsel errichtet. Dieser Begriff ist in Griechenland, vor allem auf den griechischen Inseln, eine umgangssprachliche Bezeichnung für den zentralen Ort der jeweiligen Insel. Von knapp 10.000 Einwohnern auf Mykonos lebt ein Großteil in Chora und in den umliegenden Siedlungen.
Mykonos-Stadt ist berühmt für die Kulisse aus würfelförmigen, weißen Häusern mit blauen oder roten Fensterläden, die sich wie Perlen an einer Kette aneinander reihen. Wer durch die schmalen Gassen der Altstadt schlendert, entdeckt ein zauberhaftes Labyrinth. Hier verbergen sich zahlreiche Tavernen, Boutiquen und Galerien. Wer will, kann in Mykonos-Stadt gut und ausgiebig feiern, doch der Hauptort der Insel bietet weit mehr als ein ausschweifendes Nachtleben. Entzückende Kirchen in Weiß-Blau, spannende Museen und Kunstgalerien von lokalen Künstlern verraten viel mehr über die Insel als jede Party.

#2 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Archäologisches Museum
In der Nähe des Hafens von Mykonos-Stadt ist das „Archäologische Museum von Mykonos“ eine prima Adresse, um in die Geschichte der Insel einzutauchen. Das Museum öffnete im Jahr 1902 seine Türen, um dort Funde aus der Totenstadt Delos auszustellen. Die Insel liegt nur zwei Kilometer von Mykonos entfernt und war eine der bedeutendsten Kultstätten Griechenlands. Seit 1990 gehört Delos zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Heute stellt das „Archäologische Museum“ außergewöhnliche Funde wie Keramik vom 25. bis zum 1. Jahrhundert vor Christus und Grabsteine, Tonstatuen, Schmuck und Gegenstände aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus aus. Ein besonderes Highlight ist ein Reliefpithos mit der ältesten bekannten Abbildung des trojanischen Pferdes. Bei einem Reliefpithoi handelt es sich um eine Art prunkvolles Gefäß, das von ca. 750 bis 650 vor Christus auf den Kykladen produziert wurde.
#3 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Ägäisches Maritim-Museum
Im Herzen von Mykonos dreht sich im „Ägäischen Maritim-Museum“ alles um die schönsten Geschichten des Meeres und die Seemänner von einst. Das Museum öffnete im Jahr 1985 in einem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und war das erste seiner Art in Griechenland.
Im Viertel Tria Pigadia gelegen, stehen hier die griechische maritime Geschichte und die Tradition der Seefahrt im Mittelpunkt. Wer durch das Museum schlendert, kann rekonstruierte Schiffsmodelle, historische Versandpapiere, alte Karten, antike Artefakte, Marineinstrumente und Werkzeuge besichtigen.

#4 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Kirche Panagia Paraportiani
Das Burgviertel rund um das antike Kastro ist das älteste Viertel von Mykonos-Stadt und wurde während der Türkischen Besatzungszeit erbaut. Hier thront eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Mykonos auf einer Anhöhe. Die Kirche Panagia Paraportiani ist berühmt für ihre weißen Wände, ihre felsenartige Bauweise und ihre asymmetrische Fassadengestaltung. Der Sakralbau entstand zwischen dem frühen 15. und 17. Jahrhundert und ist einer der größten seiner Art auf der Insel.
Der Name „Paraportiani“ bedeutet „Unsere Liebe Frau am Nebentor“, da sie einst neben einem Tor der alten Festungsmauer von Mykonos lag. Ursprünglich bestand die Kirche aus fünf kleineren Kapellen. Der Bau der ersten Kapelle begann bereits im Jahre 1425. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs alles zu einer großen Kirche zusammen. Vier dieser Kapellen befinden sich im unteren Bereich, während die fünfte oben auf ihnen thront.
#5 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Volkskundemuseum
In unmittelbarer Nähe zur Kirche Panagia Paraportiani liegt das „Volkskundemuseum“. Das Museum entstand nach einer Idee von Professor Vasilios Kyriazopoulos und wurde im Jahr 1958 gegründet. Es befindet sich in einem alten Kapitänshaus aus dem 18. Jahrhundert und gibt einen prima Einblick in das Leben von einst auf der Insel.
Zu den Ausstellungsstücken gehören Alltags- und Gebrauchsgegenstände, Vintage-Möbel, antike Werkzeuge, alte Fotografien, Keramiken, Musikinstrumente, Schiffsmodelle und Kanonen aus dem Krieg des 19. Jahrhunderts. Diese erinnern an den Unabhängigkeitskrieg von 1821. Dazu gibt es eine Gemäldesammlung und auch einen Einblick in das typische bürgerliche Leben des 19. Jahrhunderts.

#6 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Der Alte Hafen von Mykonos
Eine malerische Kulisse mit traditionellen weiß getünchten Häusern, bunten Booten und einem wunderschönen Blick auf das Ägäische Meer bietet der Alte Hafen von Mykonos. Bevor der neue Hafen in Tourlos gebaut wurde, war er der wichtigste Anlaufpunkt für Schiffe und Fähren auf der Insel. Er liegt am nördlichen Rand der Altstadt und dient heute vorwiegend als Marina für kleinere Boote, Fischerboote und einige Ausflugsschiffe.
Das sorgt für die einzigartige Kulisse: Kleine Boote schaukeln auf dem Wasser, dahinter reihen sich weiß getünchte Häuschen, Tavernen, Cafés und Boutiquen entlang der langen Uferpromenade. Auf Mykonos gibt es übrigens einen Farbcode, der vorschreibt, dass Türen und Fenster blau, grün oder rot gestrichen sein müssen. Das geht auf die Tradition zurück, in der die Farben für Berufe standen. Seeleute strichen ihre Türen blau, Bauern grün und alle anderen rot.

#7 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Windmühlen von Mykonos
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Mykonos sind die sogenannten Kato Mili, die berühmten Windmühlen der Insel. Dabei handelt es sich um mehrere Windmühlen, die auf dem Hügel Ano Milli über der Stadt thronen und als Wahrzeichen von Mykonos gelten. Ursprünglich gab es über 20 Windmühlen. Heute sind noch etwa 16 erhalten, von denen sieben in einer Reihe auf einem Hügel oberhalb von Mykonos-Stadt stehen.
Die Windmühlen wurden zur Zeit der venezianischen Herrschaft im 16. Jahrhundert im typischen Kykladen-Stil erbaut und dienten ursprünglich dazu, Getreide zu mahlen. Denn dank der starken Winde in der Ägäis konnten die Mühlen effizient arbeiten. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier noch Mehl gemahlen. Mit der Modernisierung der Produktion brauchte man die Windmühlen danach jedoch nicht mehr.

#8 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Landwirtschaftsmuseum
In Betrieb ist heute keine mehr, eine Mühle beherbergt jedoch das „Landwirtschaftsmuseum von Mykonos“. Dabei handelt es sich um eine Art Freilichtmuseum, das die traditionelle Landwirtschaft und das ländliche Leben der Insel vor der touristischen Entwicklung zeigt, unter anderem die historische Produktion von Brot und Wein. Ein Teil des Museums ist die Boni-Mühle, die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Einst gehörte die Mühle der Familie Boni, einem Familiennamen mit venezianischen und kretischen Wurzeln. Im Jahr 1962 erwarb das Museum die Windmühle und startete die Idee eines Freilichtmuseums. Zu sehen gibt es unter anderem alte Mühlsteine und traditionelle Mahlwerkzeuge, landwirtschaftliche Geräte wie Pflüge und Dreschflegel und Pressen für Olivenöl und Wein.
#9 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Klein-Venedig
Vom Hügel Ano Milli mit seinen Windmühlen reicht der Blick weit auf eines der schönsten Viertel der Insel. Die malerischen Häuser von „Klein-Venedig“ wurden im 17. und 18. Jahrhundert direkt am Meer erbaut und sind zurecht eine der beliebtesten Touristenattraktion der Insel. Das pittoreske Viertel ist berühmt für seine malerischen Häuser mit bunten Holzbalkonen, die über dem Wasser zu schweben scheinen. So ergab sich auch der Name: Das Viertel wird gerne mit der italienischen Stadt Venedig verglichen.
Das pittoreske Viertel entstand im 18. Jahrhundert, als Mykonos ein wichtiger Handels- und Schifffahrtsstützpunkt war. Die Häuser gehörten wohlhabenden Kaufleuten und Kapitänen, die den direkten Zugang zum Meer nutzten. In vielen Gebäuden gab es unterirdische Lagerräume. Heute befinden sich in den Häusern zahlreiche Bars, Restaurants, Galerien und Souvenirläden. Vor allem zur Zeit des Sonnenuntergangs wird „Klein-Venedig“ bevölkert. Dann wird das Viertel in ein besonders warmes Licht getaucht und Mykonos zeigt sich von seiner schönsten Seite.

#10 Sehenswürdigkeiten auf Mykonos: Armenistis-Leuchtturm
An der Nordwestküste der Insel, etwa sechs Kilometer von Mykonos-Stadt entfernt, liegt eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten auf Mykonos, die eine spektakuläre Aussicht auf das Meer und die Nachbarinsel Tinos bietet. Der Armenistis-Leuchtturm thront auf Klippen auf dem gleichnamigen Kap in etwa 184 Metern Höhe.
Der Leuchtturm entstand im Jahr 1891, nachdem ein tragischer Schiffsuntergang den Inselbewohnern die Notwendigkeit eines Leuchtfeuers verdeutlichte. Der strahlend weiße Turm hat eine Höhe von 19 Metern. Früher mussten die Insulaner den Leuchtturm manuell antreiben, heute ist alles vollautomatisiert. Die ursprüngliche Laterne des Leuchtturms ist mittlerweile im „Ägäischen Maritim-Museum“ in Mykonos-Stadt ausgestellt.

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