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Glücksorte an der Algarve: Die besten Tipps für die Algarve

„Die Algarve ist ein Stück Erde, in das man sich rettungslos verlieben kann“, sagt Nicole Biarnés. Die Reisebloggerin und Buchautorin tauschte vor 24 Jahren die Hamburger Waterkant gegen das Mittelmeer und berichtet seither von ihrem Leben aus Katalonien und ihren Reisen aus aller Welt. 2023 veröffentlichte sie das Buch „Glücksorte an der Algarve“.


Glücksorte an der Algarve: Die besten Tipps für die Algarve ♥ Lesezeit: 6 Minuten


Was definiert für dich einen Glücksort?

Für mich ist ein Glücksort ein Fleckchen auf dieser Erde, das mich aus ganz unterschiedlichen Gründen glücklich machen kann. Manchmal sind es tolle Aussichten oder bewegte Geschichten, die sich an einem Ort abgespielt haben, manchmal sind es aber auch die Menschen selbst, die an einem Ort etwas Besonderes geschaffen haben, das schöne Emotionen auslöst. Es sind oft die eher stilleren Orte, die etwas zu erzählen haben und mir dabei die Zeit lassen, es ganz für mich selbst herauszufinden. 

Was ist deine persönliche Verbindung zur Algarve?

Die Algarve ist für mich und meinen Schatz ein echter Erholungsort. Ein Stück Erde, in dessen Landschaften man sich schnell rettungslos verlieben kann, aber vor allem ein Ort, der uns gut tut. Wir lieben die Menschen dort, das gute Essen, die Ruhe und Einfachheit des Lebens. Die Algarve ist einer der ganz wenigen Orte, an dem wir uns zu Hause fühlen und wirklich entspannen können. Deswegen zieht es uns immer und immer wieder dorthin.

Glücksorte an der Algarve: Die besten Tipps für die Algarve

Was macht die Mentalität der Menschen an der Algarve aus?

Da ich ja bei Barcelona lebe, komme ich aus einer sehr lebendigen Umgebung, in der die Menschen eher laut und oft gehetzt sind. Im Gegensatz dazu empfinde ich die Menschen an der Algarve sehr viel entspannter und ruhiger. Portugal ist so ein tolles Land, aber niemand hier käme auf die Idee, deswegen mit stolz geschwellter Brust durch die Gegend zu rennen. Die Menschen sind unglaublich leise und bescheiden, obwohl sie auf eine bewegte Geschichte zurückblicken und in vielen Dingen sogar echte Vorreiter sind, an denen sich andere europäische Länder ein Beispiel nehmen könnten. 

Wie kam es dazu, dass du das Buch „Glücksorte an der Algarve“ geschrieben hast?

Mit dem Droste Verlag hatte ich vor ein paar Jahren schon das Barcelona-Buch in der „Glücksorte“-Reihe veröffentlicht. Mir hat diese Art, eine Stadt bzw. eine Region in vielen kleinen Geschichten vorzustellen, sehr gefallen. Das Schöne an den „Glücksorte“-Büchern ist, dass sie nicht den Anspruch eines Reiseführers erheben, der unendlich viele Informationen sammelt und diese möglichst neutral präsentieren muss. Es geht ganz im Gegenteil darum, die Leser:innen in ein Lebensgefühl eintauchen zu lassen. Darum, Hintergrundgeschichten und kleine Anekdoten zu finden, die schöne Gefühle auslösen und Lust darauf machen, sich näher mit diesem Ort, bzw. der Region zu beschäftigen. Als der Vorschlag kam, nach Barcelona ein ähnliches Buch über die Algarve zu machen, war ich natürlich sofort dabei. 

Glücksorte an der Algarve

Wen sprichst du mit dem Buch an?

Eigentlich alle, die nicht nur nach „geheimen Adressen und Tipps“ suchen, sondern bereit sind, sich auf die Algarve einzulassen. Menschen, die (auch aber) nicht nur schöne Strände genießen wollen, die Zeit mitbringen und offen dafür sind, das Schöne auch abseits der üblichen Touristenpfade zu suchen. Da es in den Geschichten darum geht, Orte zu finden, die das Potential haben, dich glücklich zu machen, ist das Buch an alle gerichtet, die Lust haben, sich auf viele kleine emotionale Reisen zu begeben. 

Wie hast du die Glücksorte aufgespürt?

Das ist eine gute Frage. Ich habe lange gesucht, bin immer und immer wieder an die Algarve gereist, mal mit, mal ohne den Mann, aber ohne die Tipps von einheimischen Freund:innen hätte ich sicher einige der Orte, die am Ende im Buch gelandet sind, nicht entdeckt. Menschen vor Ort zu treffen, Freundschaften zu schließen, ist immer noch der beste Weg, eine Region wirklich kennen zu lernen.

Sonnenuntergang an der Algarve

War es schwer, dich für die Glücksorte zu entscheiden, die es ins Buch geschafft haben?

Ja, defintiv. Denn es gibt noch so viele andere Plätze, die in das Buch gepasst hätten, aber ich musste mit den vorgegebenen Seiten auskommen … 

Hast du einen Lieblings-Glücksort an der Algarve?

Ja, natürlich. Zwischen all den vielen tollen Orten gibt es einen, den ich besonders liebe. Aber den verrate ich nicht. Einen echten Lieblingsort muss schließlich jeder für sich selbst finden.

Als Expertin für die Algarve: Der instagram-tauglichste Platz ist …

Uff, als Expertin würde ich mich nicht bezeichnen. Als Algarve-Fan oder Algarve-Liebhaberin schon eher. Instagram-taugliche Spots gibt es hier viele. Leider sind die natürlich oft überlaufen, aber dazu zählen sicher die Praia da Marinha und die Benagil-Höhlen bei Portimão. 

Dein Lieblingsstrand an der Algarve?

Ich mag alle Küsten und das Meer sowieso, aber einen Lieblingsstrand habe ich gar nicht. Grundsätzlich sind die Strände an der westlichen Felsenküste sehr viel spektakulärer als die Strände der östlichen Sandküste. Aber dafür sind die der Ebbe und Flut unterworfenen Strände der Ria Formosa nie langweilig. 

Die schönsten Aussichtspunkte an der Algarve?

Ich könnte dir jetzt zwei, drei Stellen nennen, wie den Miradouro de Fóia, den Cerro de Cabeça bei Moncarapacho oder den Farol Santa Maria, aber eigentlich gibt es auch da für jeden Geschmack ganz unterschiedliche Aussichtspunkte. In der Serra de Monchique kann man weite Teile der Küste sehen, auf der Ilha do Faro hingegen schweift der Blick über die Wellen des Atlantiks …  

Die drei coolsten Aktivitäten an der Algarve?

Essen, Wandern, Meer gucken!

Die beste lokale Spezialität, die man kosten muss – und wo?

Die Muscheln der Ria Formosa sind wirklich einzigartig. Am besten genießt man sie natürlich direkt vor Ort, in einem der Restaurants an der Küste.  

Deine drei Lieblingsrestaurants an der Algarve – und warum?

Eigentlich gibt es an der ganzen Algarve keinen einzigen Ort, an dem man nicht gut essen kann! Wenn ich mich auf drei Restaurants beschränken muss, würde ich sagen das „Figo de Pita“ in Olhão, dort gibt es zum Brunch gesunde und leckere Spezialiäten der Region, aber auch fleischlose Köstlichkeiten. Das „Café Janoca“ auf der Ilha Culatra, weil es so einfach und komplett unprätentiös ist, aber die frischsten Muscheln und Camarão serviert. Last but not least das „Cato Guesthouse“ an der Rota Vicentina (aber da war ich seit der Pandemie nicht mehr, ich hoffe, es hat die Krise überlebt). Und dann gibt es ja noch die Glücksorte im Buch, zu denen auch das „Restaurant Estaminé“, das Thunfisch-Restaurant an der Praia do Barril oder das Restaurant des „Grand House Hotels“ in Vila Real do Santo Antonio gehören …. 

Glücksorte an der Algarve: Die besten Tipps für die Algarve

Der beste Ort für, um regionale Mitbringsel zu kaufen?

Regionale Mitbringsel gibt es überall, man muss nur die Augen aufhalten. Weine, Honig, getrocknete Kräuter, Muxama, … Am praktischsten ist natürlich der Besuch eines Marktes, wie in Loulé, Vila do Bispo oder Olhão, da findet man viele regionale Produkte an einem Ort versammelt.

Eine Sache, die man in an der Algarve nicht machen sollte?

Spanisch sprechen, in der Annahme, dass die Portugiesen das „sowieso“ verstehen. Das ist schlicht und einfach unhöflich. Wir würden auch komisch gucken, wenn man uns auf Niederländisch anspricht und davon ausgeht, dass wir das selbstverständlich verstehen müssten. Portugal ist ein eigenes Land und hat eine wunderschöne Sprache. Die Menschen hier sind zum Glück sowohl gebildet als auch sprachbegabt, denn alle sprechen neben Portugiesisch noch mehrere Sprachen, wie Englisch und Französisch, manchmal sogar Deutsch und meist auch Spanisch. Mit einer kurzen Nachfrage kann man schnell klären, welche Sprachen das Gegenüber sprechen kann oder möchte. Es schadet auch nicht, bei einer Reise wenigstens Danke und Bitte in der Landessprache zu beherrschen. 


Zur Person:

Nicole Biarnés, Jahrgang 1968, ist Reisebloggerin und Autorin von Reisebüchern. Seit sie vor 24 Jahren die Hamburger Waterkant gegen das Mittelmeer tauschte, berichtet sie von ihrem Leben aus Katalonien. Auf ihrem Blog „Freibeuter Reisen“ schreibt sie seit 2012 über ihre spanische Wahlheimat und Reisen aus aller Welt.

Glücksorte an der Algarve: Die besten Tipps für die Algarve

Steile Küstenlandschaften, beschauliche Sandstrände, hügeliges Hinterland und artenvielfältiges Watt – all das ist die portugiesische Algarve. Inmitten dieser abwechslungsreichen Landschaft gibt es ebenso vielseitige Oasen der Ruhe und Entspannung. Nicole Biarnés stellt 80 Lieblingsorte zum Glücklichsein vor. 

„Glücksorte an der Algarve“ ist im Droste Verlag erschienen. 

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Ein Kommentar

  1. Da werden Erinnerungen wach…
    Es war schön, dass wir uns getroffen haben und hoffe sehr auf ein Wiedersehen 2024. Danke für den schönen Artikel.

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