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72 Stunden in … Bratislava: Das perfekte Wochenende in Bratislava

Gerade mal 60 Kilometer von Wien entfernt liegt Bratislava sanft an beide Seiten der Donau gebettet. Die slowakische Hauptstadt ist pittoresk und putzig gleichermaßen und hat sich in den letzten Jahren enorm gemausert. Bratislava ist cool, chaotisch, charmant – und das ideale Ziel für einen Weekendtrip. 72 Stunden in der slowakischen Metropole mit den besten Tipps für das perfekte Wochenende in Bratislava.


Das perfekte Wochenende in Bratislava ♥ Lesezeit: 6 Minuten


#Tag 1: Das perfekte Wochenende in Bratislava

9 Uhr: Der erste Weg in der slowakischen Hauptstadt führt in die Staré Mesto, die Altstadt. Mit rund 420.000 Einwohnern ist Bratislava keineswegs klein, das Stadtzentrum ist aber überschaubar und perfekt, um es zu Fuß zu erkunden. Das Herz der Altstadt ist die Michalská: In der belebten Einkaufsstraße wuseln unzählige Touristen und Einheimische durch die schmalen Gassen. Viele Straßen der Staré Mesto sind stellenweise so schmal, dass man an manchen Stellen im Gänsemarsch gehen muss, um durchzukommen; genau das macht aber den Charme hier aus. 

10 Uhr: Wem in der Michalská zu viel los ist, der braucht nur eine der Seitengasse zu nehmen, um dem Wirbel auszuweichen. Es lohnt sich, nach verborgenen Innenhöfen zu spähen. Die Stadt wurde im Laufe der Jahrhunderte wenig zerstört und viele Innenhöfe sind nicht nur gut erhalten, sondern voller Leben. Geht man am unteren Ende der Einkaufsstraße Michalská links durch ein schmales Tor, landet man am Anfang der Klariská – und scheinbar in einem anderen Jahrhundert. Die schmale Gasse Farská liegt nun vor einem, auf unebenen Backsteinen führt sie sanft nach oben, umrahmt von Häusern aus dicken Mauern, an denen gusseiserne Laternen den Weg weisen. Genau an dieser Stelle in der Altstadt von Bratislava thront über einem hölzernen braunen Tor die Burg malerisch über dem Zenit. Tipp: Am oberen Zipfel der Klariská gibt es ein paar alternative Geschäfte. Drinnen kann man den einen oder anderen Schatz entdecken, zum Beispiel bei „Twigi“ (Klariská 7). 

11 Uhr: Den besten Überblick über die Stadt bekommt man bei einer geführten Tour. In Bratislava gibt es täglich zwei Führungen von „Free Bratislava Walking Tour (Be Free Tours)” (Hviezdoslavovo námestie 175/18): Von April bis Oktober um 11 und 15 Uhr, von November bis März um 11 und 14 Uhr. In zweieinhalb Stunden geht es durch die Altstadt und die Neustadt von Bratislava. Tipp: Zwischendurch lohnt es sich, einen Blick auf den Boden zu werfen, denn unterwegs entdeckt man immer wieder kleine Kronen, die den Königsweg markieren. 

13:30 Uhr: Lunchtime! Mitten in der Michalská ist das „Urban Bistro“ (Michalská 5) der ideale Ort für einen leichten Snack. Das Hipster-Café im Berlin-Stil serviert Avocadotoast und Lachsbowls genauso wie Pizza und Craftbeer – allesamt sehr instagram-tauglich.

15 Uhr: Der Nachmittag bietet sich für eine Shoppingtour an. In der Michalská gibt es viele klassische Shops, es gibt aber eine andere Straße, die als Modemeile gilt. In der Laurinská ist die Stimmung eine andere: Die Touristen werden weniger, die Geschäfte exklusiver. Ein Paradies für Fashionistas ist die Boutique „La Femme“ (Laurinská 8), besonders toll sind die Kleider. Am Ende der Straße muss man unbedingt bei „Slávica“ (Laurinská 19) reinschauen, einer Mischung aus Designshop und Galerie. Mehr als 100 slowakische Designer und Künstler können hier ihre Sachen verkaufen, von Gewand und Schuhen über Kunst und Interieur bis hin zu Schmuck und Accessoires.

17 Uhr: It’s icecream o’clock! In der Einkaufsstraße Panská gibt es einen Eisladen, in dem man angeblich das beste Eis der Stadt bekommt – versteckt in einem Innenhof bei „Kuon“ (Panska 13). 

19 Uhr: Abends ist die Promenade der ideale Treffpunkt für den ersten Drink des Abends. Auf der breiten Straße Hviezdoslavovo námestie ist ein Lokal nach dem anderen, für jede Geschmacksrichtung ist etwas dabei. Gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlägt man an der Adresse Hviezdoslavovo námestie 7. In dem von außen unscheinbaren Gebäude verbirgt sich im Keller die „Rumbar“, im Erdgeschoß das Thai-Lokal „Lemon Tree“ und im 7. Stock die „Sky-Bar“ – mit tollem Blick auf die Stadt. 


#Tag 2: Das perfekte Wochenende in Bratislava

9 Uhr: Am zweiten Tag in Bratislava steht die andere Seite der Donau auf dem Programm. Der Weg dorthin führt über die exakt 431,8 Meter lange Nový most, die Neue Brücke, die die Altstadt mit dem Stadtteil Petržalka verbindet. Der Blick auf beide Seiten kann sich sehen lassen, daher unbedingt Zeit für Fotos einplanen! Bis zum Jahr hieß die Brücke übrigens noch „Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes“ und trug ihren Namen nach dem Slowakischen Nationalaufstand aus dem Jahre 1944. 

10 Uhr: Coffeetime in hohen Lüften! Auf der Nový most kann man nicht nur tolle Fotos machen, über der Brücke thront auch das UFO von Bratislava. Auf 80 Meter Höhe erlebt man hier den schönsten Blick über die Stadt. Mit dem Lift (€ 6,50/Person) geht es ratzfatz nach oben – zu einer Aussichtsplattform und in ein Restaurant. Nirgendwo anders in Bratislava bekommt man einen besseren Coffee with a view!

11:30 Uhr: Zeit für einen Spaziergang auf der ruhigeren Seite der Donau. Hier gibt es viele Grünflächen und Spazierwege, auf dem Wasser schippern Boote. Nur wenige Schritte vom Wasser entfernt fängt der Augarten an. Im Sommer liegt hier tonnenweise Sand aufgeschüttet, nicht nur für einen nächtlichen Beachvolleyball-Platz, sondern auch für viele Bars, Boots- und Beachlokale. 

13 Uhr: Die slowakische Küche ist generell deftig und fleischlastig. Das Nationalgericht sind Brimsennockerln, das sind Nockerln aus Kartoffelteig, die mit Schafskäse vermengt und mit gebratenem Schweinespeck bestreut werden. Diese schmecken im Traditionsgasthaus „Leberfinger“ (Viedenska cesta 257) ganz in der Nähe des Augartens besonders gut. Kurios: Seit dem Jahr 2008 ist der slowakische Brimsen („Slovenská bryndza“), ein säuerlicher Frischkäse, eine eingetragene Schutzmarke in der EU! 

15 Uhr: Durchquert man den Augarten, stößt man auf eine der Malls von Bratislava. Wer auf der Suche nach den gängigen europäischen Labels ist und lieber in Einkaufszentren shoppt, wird sich wie im siebten Himmel fühlen. Die Stadt hat mehrere große Malls, alle täglich und meist bis 21 Uhr geöffnet. Am schönsten sind „Eurovea“ (Pribinova 8) und „Aupark“ (Einsteinova 18).

18 Uhr: Auf dem Rückweg in die Innenstadt lohnt sich ein Stopp am Ufer. Hier ankert das „Dunajsky Pivovar“ (Tyršovo nábrežie 851), ein Gastrokonzept aus Boots-Brauerei, Bar, Beisel und sogar Botel. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick auf die Altstadt und die Burg und sieht den schönsten Sonnenuntergang von Bratislava.

21 Uhr: Wer nicht nur einfach in einer Bar sitzen möchte am Samstagabend, sollte ein Pubcrawl in Bratislava besuchen. Treffpunkt ist im ersten Pub an der Adresse Obchodná 521/36 (durch die Passage durch- und die Treppe raufgehen). Hier gibt’s die Tickets (€ 13/Person), die von 21 bis 22:15 Uhr verkauft werden, dann startet die Kneipentour – und das perfekte Ende einer Samstagnacht an einem Wochenende in Bratislava.


#Tag 3: Das perfekte Wochenende in Bratislava

9 Uhr: Der erste Weg des Tages führt zur cremefarbenen Kapuzinerkirche. Am Sonntag sieht man hier viele Einheimische auf dem Weg zur Sonntagsmesse. Hier ist man auch dem Wahrzeichen der Stadt ganz nahe: der Burg Bratislava, die auf dem 85 Meter hohen Burgberg thront. 

9:30 Uhr: Die Burg wurde über die Jahrhunderte von ungarischen und österreichischen Herrschern bewohnt, bis sie im 19. Jahrhundert fast komplett niederbrannte. Erst im Jahr 1968 wurde sie wieder aufgebaut und saniert. Der Burgberg, den Besucher auf dem Weg nach oben erklimmen, wurde schon in der Steinzeit besiedelt. Vor den Toren der Burg angekommen, liegt einem die Stadt zu Füßen und man hat einen tollen Blick auf Zentrum Bratislavas. Praktisch: Wer zu faul für den Aufstieg ist, nimmt den Bummelzug Prešporáčik (den kleinen Pressburger), eine einstündige Tour gibt’s ab € 10. 

11 Uhr: Die eigentliche Einkaufsmeile Bratislavas liegt am Rande der Altstadt: Die Obchodná war einst die Handelsstraße der Stadt und ist heute noch voller Geschäfte. Die Straße ist zwar längst nicht so schön wie die Altstadt, man kann hier aber dennoch ein paar versteckte Highlights entdecken, zum Beispiel den altmodisch anmutenden Laden des Vereins „Ul’uv“ (Obchodna 64), der im Auftrag des Kulturministeriums dafür sorgt, dass das slowakische Kunsthandwerkserbe weder ausstirbt noch verkitscht wird. 

12 Uhr: Zeit für eine Kaffeepause! Nicht weit entfernt kommt der Bookshop „Martinus“ (Obchodná 26) mit einem total gemütlichen Café daher und verkauft nicht nur Lesestoff, sondern auch coole Stücke heimischer Designer.

13 Uhr: Nur einen Katzensprung weiter verbirgt ein Innenhof zwei spannende Läden: Im komplett lila gestalteten „Lavender Café“ (Obchodna 66) gibt’s tolle Produkte aus Lavendel, gegenüber bei „Veggie“ (Obchodna 58) freuen sich Vegetarier und Veganer über regionale und saisonale Gerichte – der ideale Ort für ein Lunch!

15 Uhr: Das Wochenende endet dort, wo es angefangen hat – in der Michalská, und zwar beim heimlichen Wahrzeichen der Stadt, dem weißen Michaelertor. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist das einzig erhaltene Stadttor Bratislavas. Hier befindet sich das Waffenmuseum (Michalská ulica 22), in dem verschiedene Arten von Schwertern und Messern, Turnierwaffen und Feuerwaffen ausgestellt sind. Das eigentlich Spannende hier ist aber die Terrasse, von der man einen tollen Blick auf die Dächer der Altstadt, das UFO und die Burg hat. Der Clou: Um raufzukommen, benötigt man das Ticket für das Waffenmuseum (€ 4,30).

16 Uhr: Den Abschiedskaffee trinkt man am besten im Kaffee Mayer“ (Hlavné námestie 355/4). Die Einrichtung ähnelt einem klassischen Wiener Kaffeehaus, die Mehlspeisenauswahl ist entsprechend breit aufgestellt und lecker – Sachertorte inklusive. Bis zum nächsten perfekten Wochenende in Bratislava!


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Offenlegung

Bratislava Tourismus hat mich eingeladen, nach Bratislava zu reisen. Meine Reisereportagen erschienen u.a. auf dem Bahnreiseblog der ÖBB.

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