Netflix ist bekannt für Innovationen und Trends. Der Streaming-Gigant blickt seit dem Frühjahr 2025 wortwörtlich über den Tellerrand – im neuen Pop-up-Restaurant „Netflix Bites“ in Las Vegas. Das Restaurant im „MGM Grand Hotel“ hat das Motto „Watching is good, eating is better“. Jedes Gericht auf der Speisekarte nimmt Bezug auf eine Netflix-Serie oder einen Netflix-Film.
Netflix-Restaurant in Las Vegas: „Watching is good, eating is better“ ♥ Lesezeit: 5 Minuten
Der Eingang ist ein Tor, das wie ein überdimensionaler roter Mund geformt ist. Darüber steht: „From your screen to your table”. Die nächsten Schritte führen über eine sanft ansteigende Rampe mit rotem Geländer, an beiden Seiten eine hohe Spiegelwand. Fast wähnt man sich auf dem Weg zu einem Rollercoaster oder Spiegelkabinett, wären da nicht die roten Buchstaben, die einen Hinweis darauf geben, was am Ende des fast schon futuristisch anmutenden Eingangbereiches wartet: „Watching is good, eating is better“.


Netflix-Restaurant in Las Vegas: Netflix Bites
Vom Bildschirm auf den Tisch: Das gilt seit dem Frühjahr 2025 im neuen Pop-up-Restaurant „Netflix Bites“. Der Streaming-Gigant Netflix setzt damit erneut auf die Idee, das Unternehmen auch abseits des Bildschirms zu vermarkten. Längst sind Themenparks in Planung, die erfolgreiche Serien wie „Squid Game“ oder „Bridgerton“ in Szene setzen und als interaktive Spiel- und Erlebnisflächen realisiert werden sollen. Auch die Idee, Netflix auf den Teller zu bringen, ist nicht ganz neu. Schon 2023 gab es für den Zeitraum von sechs Wochen ein Netflix-Restaurant in Los Angeles. Damals wurden Lieblingsgerichte aus Sendungen wie „Chef’s Table“, „Iron Chef“ oder „Nailed It!“ serviert.


Das neue Pop-up-Restaurant „Netflix Bites“ in Las Vegas nimmt das komplette Programm des Streaminganbieters als Grundlage. Jedes Gericht auf der Speisekarte nimmt Bezug auf eine Netflix-Serie oder einen Netflix-Film. Das Restaurant befindet sich am berühmten Las Vegas Strip im „MGM Grand Hotel“. Der Standort könnte passender nicht sein: Das Leitthema hier ist „Hollywood“. Das „MGM Grand Hotel“ ist bekannt als Hotel der Superlative. Mit 6.852 Zimmern ist der gewaltige Bau das drittgrößte Hotel der Welt, das auf 16.000 Quadratmetern den größten Casinokomplex der USA beherbergt.

Netflix-Restaurant in Las Vegas: From your screen to your table
„Es gibt keine andere Stadt auf der Welt, die es so gut versteht, die Fans in überdrehte Welten einzutauchen wie Las Vegas“, sagte Josh Simon, Vice President of Consumer Products bei Netflix, zur Eröffnung, zu der auch mehrere Darstellerinnen und Darsteller aus den Netflix-Produktionen anreisten. „‚Netflix Bites‘ ist eine neue Art und Weise, die Lieblingsfilme und -serien der Fans zu erleben – wenn unsere Fans eine Serie finden, die sie mögen, wollen sie sie nicht nur lieben, sondern auch erleben.“

Wer durch den überdimensionalen roter Mund in den großzügigen Restaurantbereich gelangt, landet in einer Welt, die in leuchtenden Rot-, Orange-, Gelbtönen erstrahlt. Um die Tische sind samtweiche Sessel und Sofas drapiert, Kunstwerke aus „Das Damengambit“, „Tiger King“ und anderen Erfolgsserien schmücken die Wände. Das gesamte Interieur ist ein bisschen Pop-Art, ein bisschen Neon – und irgendwie auch ein bisschen Filmset-Feeling, das spätestens dann aufkommt, wenn man die Letter „Netflix Bites“ auf der Speisekarte liest.

Netflix-Restaurant in Las Vegas: Für jede Tageszeit eine Speisekarte
Das Motto „From your screen to your table“ greift rundum. Ob „Stranger Things“, „Emily in Paris”, „Squid Game“, „Orange Is the New Black“, „Bridgerton“ oder „Love Is Blind“: Netflix-Fans haben garantiert ein vorfreudiges Kribbeln im Bauch, wenn ihre Comfort-Serien auf Comfort-Food treffen. Da wundert es auch nicht, dass die Inszenierung der Gerichte genauso gut auf den Tellern gelingt wie auf dem Bildschirm. Das Restaurant bietet den ganzen Tag von Netflix inspirierte Speisen. Für jede Tageszeit gibt es eine eigene Speisekarte.

Das Highlight auf der Frühstückskarte ist der „Bridgerton Regency Tea“. Das dreistöckiges Teeservice kommt mit kleinen Sandwiches, Scones und Gebäck daher, das verschiedene Familien aus der Erfolgsserie widerspiegelt. Bei vielen der Gerichten trifft der Wortwitz die Geschmacksnerven. „To All the Tomato Soups I Loved Before” ist eine cremige Tomatensuppe mit einem gebrochenen Herz-Crouton. „Orange Is the New Mac” eine scharfe Mac and Cheese-Version, die mit orangefarbenen Hot Cheetos zubereitet wird. Einen großen Auftritt hat „The Grand Line Show Boat“, ein Sushi-Schiff zum Teilen. Hinter „Stranger Wings“ verbergen sich Hähnchenflügel mit Buffalo-Sauce, BBQ-Sauce oder Zitronenpfeffer-Marinade.

Netflix-Restaurant in Las Vegas: „Squid Game“
Eindeutig am besten inszeniert sind die Menüpunkte, die auf „Squid Game“ basieren. Sobald die knusprigen Hühnerteile „Red Bite Green Bite“ auf dem Tisch landen, meint man, die typische Melodie zu hören, die bei den Spielen ertönt. Das liegt an dem Rad, das man drehen muss und entscheidet, in welche scharfe Sauce man sein Hühnchen dippen muss. „Red Bite“ oder „Green Bite“? Dazu passt der „Squid Game“-Cocktail mit zwei Rumsorten, der mit Dalgona-Bonbons als Garnitur daherkommt. Eine Erinnerung an das berühmte Game, in dem die Spieler Formen aus einem Dalgona-Keks kratzen mussten, ohne es zu zerbrechen.

Überhaupt: Die Cocktails ergänzen die Karte mit findigen Rezepten und Namen. „Too Hot to Handle“ ist eine würzige Bloody Mary mit Habanero-Wodka und Cayenne-kandiertem Speck. „Love Is Blind“ ist wiederum ein individuell gestaltbarer Cocktail, der in dem typischen Kelch der Flirt-Show serviert wird, den man mit nach Hause nehmen darf. Zum großen Finale lohnt sich „The Dessert Is Lava“: ein Berg aus flüssiger Schokolade, in dem sich Gummibärchen verbergen.

Die schlechte Nachricht: „Netflix Bites“ ist keine Dauereinrichtung. Nach einem Jahr – also vermutlich im ersten oder spätestens zweiten Quartal 2026 – wird das Pop-up-Restaurant wieder schließen. Bis dahin kann jeder, der Urlaub in Las Vegas macht, das Netflix-Menü genießen. Da die Plätze heiß begehrt sind, sollte man unbedingt reservieren – das klappt online sogar bis zu 60 Tage im Voraus.



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