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Highlights Katar: Außergewöhnliche Abenteuer am Arabischen Golf

Tausendundeine Pracht: Zwischen Skyline, Sanddünen und Strand zeigt der arabische Zwergstaat Katar, dass er längst mit den anderen Emiraten am Arabischen Golf mithalten kann: Wo es in Dubai und Abu Dhabi protzig funkelt, punktet Katar mit einer entspannten „Laid-back“-Attitüde und dem Talent, Traditionen mit Trends zu verbinden.


Highlights Katar: Außergewöhnliche Abenteuer am Arabischen Golf ♥ Lesezeit: 6 Minuten


Vor dem Mondrian Hotel in Doha parkt ein schwarzer Maserati. „Der gehört sicher Sean Paul“, flüstert eine blonde Studentin, die sich zwischen anderen Touristen, Männern in weißen Dishdasha-Kaftanen und Frauen in schwarzen Abayas in die Schlange einreiht. Sean Paul spielt vor 500 Gästen ein Konzert, es bewundern aber nur die Touristen den Luxusschlitten. Die Katarer selbst fahren mit ihren Geländewagen vor, der Maserati wirkt zwischen ihnen wie ein Spielzeugauto.

Highlights Katar: Wochenenden in der Wüste

„Auf der Straße erkennst du, wer Katarer ist“, sagt Abdullah Al-Louh, der in Doha lebt und selbst täglich in seinem Range Rover sitzt. „Wir fahren oft in die Wüste, da braucht man einen starken Wagen.“Am Wochenende wollen alle raus aus der Stadt, das bedeutet: Wohnmobile werden hinter Geländewagen gespannt und es geht in die knapp eine Stunde entfernte Wüste. Als Urlauber kann man sich dem Spaß im Sand anschließen. „Man muss unbedingt auf Wüstensafari gehen und Dune Bashing erleben!“, sagt Abdullah. Da saust man kreischend im Geländewagen die Dünen rauf und runter und fühlt sich wie auf einer Achterbahn, nur eben in der Wüste (z. B. die Half Day Desert Safari über q-explorer.com). Bevor die Fahrt startet, wird übrigens die Luft aus den Reifen gelassen, denn im Sand braucht man weniger Druck auf den Reifen. 

Auf der Rückfahrt in die Stadt geht es über die bunt beleuchtete Autobahn, bevor der Fahrer einen dort absetzt, wo man möchte, zum Beispiel in einem der vielen Restaurants. Von traditionell arabisch bis modern europäisch gibt es viel zu entdecken für Foodies: mit Walnüssen gefüllte Datteln, Tabouleh-Salat mit Minze sowie Lamm, geschmort in Rosinen, Safran und Kardamom. Die Kulinarik-Szene ist groß, viele Promiköche haben Restaurants in Doha, meist in den Fünfsternehotels in der West Bay, wie das „Opal“ von Gordon Ramsay im „The St. Regis Doha“ oder das „CUT by Wolfgang Puck“ im „Mondrian Hotel“, wo es auch eine Filiale der aus Sex and the City bekannten „Magnolia Bakery“ gibt. Es sind auch die Hotels, wo man die hipsten Rooftop-Bars findet, übrigens die einzigen Orte in Katar, wo es Alkohol gibt. Besonders hip sind die „RISE Bar“ (im „Mondrian Hotel“), der „Secret Garden“ (im „Kempinski Hotel“) und das „Strata“ (im „Intercontinental Hotel“). 

Highlights Katar: Traditionen im Souq

Das kulinarische Gegenteil spielt sich im Souq Waqif ab, wo in den Garküchen günstige Snacks brutzeln. Ein besonderes Flair hat hier der abendliche Spaziergang durch das enge Gassengewirr: Männer in makellos weißen Dishdashas und ihre in Schwarz gehüllten Frauen schlendern durch den Markt, rauchen Shisha oder trinken Tee. Karak ist das inoffizielle Nationalgetränk, das Einheimische mehrmals täglich genießen: schwarzer Tee mit Milch und Gewürzen (z. B. in einer der unzähligen Filialen von „Tea Time“). Seit Jahrhunderten feilschen Händler hier um Gold, Kamele und Gewürze, der Souq ist allerdings neu: Er wurde nach einem Großbrand 2003 wiederaufgebaut. Das moderne Gegenstück ist die künstliche Insel The Pearl, die zehn Kilometer nordöstlich von der City of Doha entfernt liegt. Das gigantische Bauprojekt hat Platz für ca. 30.000 Menschen in luxuriösen Wohnhäuser, einfacheren Mehrparteienhäusern und Wohnblöcken, dazu wurde eine künstliche Welt voller Luxushotels, Einkaufsmalls, Shops, Cafés und Restaurants kreiert. Das Bild erinnert ein wenig an eine Fantasiewelt, da sich der Baustil an Gebäuden der Provence und der Toskana orientiert.

Wer Bedenken hat, alleine durch die Tausendundeine- Nacht-Kulisse zu schlendern, kann beruhigt sein: Selbst allein reisende Frauen werden kaum beachtet. „Das Beste daran, in Katar zu leben, ist die Sicherheit, die wir hier haben“, erklärt Abdullah. „Katarer sind nett, freundlich, gütig und glücklich. Sie lächeln die ganze Zeit!“ Das mag an der rasanten Entwicklung des Zwergstaates liegen. 1938 sprudelte das erste Öl aus Bohrlöchern, 1971 wurde das weltgrößte Erdgasfeld entdeckt. Seither verwandelte sich das Fischer- und Perlendorf Doha zur Hauptstadt eines der wohlhabendsten Länder der Welt – mit dem höchsten Pro-Kopf- Jahreseinkommen; rund 100.000 Dollar. „Was viele nicht wissen: Es gibt keine Steuern in Katar“, sagt Abdullah. Die Wandlung des Wüstenstaates liegt auch an Katars Emir, dem Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani. Die Royal Family wird verehrt und bewundert, das Gesicht des Scheichs klebt auf jedem zweiten Auto und wird auf die Wolkenkratzer der Stadt illuminiert. 

Es ist die Skyline, die der Stadt nachts ihr schönstes Gesicht verleiht. Entlang der sieben Kilometer langen Corniche funkeln Wolkenkratzer, am lustigsten ist der Burj Qatar, der wegen seiner Form hinter vorgehaltener Hand „Kondom-Tower“ genannt wird. Den besten Blick hat man vom Wasser aus auf einem der Dau-Boote – das sind traditionelle Holzsegelschiffe, mit denen man einst auf Perlensuche ging. Heute chillen Urlauber bei Loungemusik an Bord und staunen über die Aussicht, zum Beispiel auf das spannendste Gebäude der Stadt: Das „Museum of Islamic Art“ wurde vom Stararchitekten I.M. Pei entworfen und erinnert an eine arabisch gekleidete Frau mit Gesichtsschleier. Innen entdeckt man eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen islamischer Kunst, aber auch eines der hipsten Cafés mit einer tollen Aussicht auf die Skyline. 

Highlights Katar: Sanddünen

Vor den Toren der Stadt lockt die Wüste und auch das Meer. Im Südosten von Katar entdeckt man einen der seltenen Orte, an denen das Meer tief in die Wüste vordringt: Das Binnenmeer Chaur al-Udaid trifft hier auf malerische Dünen. Die schönste Auszeit erlebt man in einem Wüstencamp am Persischen Golf, z. B. im nachhaltig geführten „Regency Sealine Camp“, wo man in eine exotische Welt mitten in Sanddünen abtaucht. Das Wasser hat Badewannentemperatur und rundum ist nichts, nur Sand, Dünen und unendliche Weite. Noch luxuriöser geht es vor der Küste auf Banana Island zu, den „Malediven“ von Katar mit weißen Stränden und Überwasservillen. Hier dreht sich alles ganz klar um Tourismus statt Traditionen.

Wer die islamische Kultur nähergebracht bekommen möchte, sollte das „Islamic Cultural Center“ in der Fanar Mosque besuchen. Hier kann man mit Einheimischen Tee trinken und plaudern. Von den 2,1 Millionen Einwohnern ist übrigens nur jeder siebte ein waschechter Katarer, die Mehrheit stammt aus Nepal, Indien, Pakistan und von den Philippinen. Sie alle kommen wegen besserer Verdienstmöglichkeiten, höherer Lebensqualität und wegen des Mottos des Landes, das auch nachts in funkelnden Buchstaben auf der Autobahn blinkt: „Qatar Always Deserves The Best.“ 

Offenlegung

Visit Qatar hat mich eingeladen, nach Katar zu reisen.


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